Der Klimawandel ist auch im Westmünsterland sichtbar angekommen: Bäume sterben ab, weil es zu trocken ist und die Grundwasserpegel immer weiter sinken. Starkregen und Stürme machen uns genauso zu schaffen wie die zahlreicher werdenden Hitzetage im Sommer. Die Klimakrise ist die logische Folge unserer bisherigen Energiegewinnung. Solange wir fossile Energieträger wie Kohle, Öl und Gas verbrennen, wird der darin enthaltene Kohlenstoff zu Kohlenstoffdioxid oxidiert und in die Atmosphäre abgegeben. Das CO2 verhindert die Wärmeabstrahlung der Erde ins All, was zum sogenannten Treibhauseffekt führt. Je mehr CO2 durch Verbrennung erzeugt und emittiert wird, desto wärmer wird es auf der Erde.
„Das vergangene Jahrzehnt von 2010 bis 2019 war weltweit das wärmste seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Durch diese globale Erwärmung nehmen die Wetterextreme weiter zu und verursachen auf der ganzen Welt Schäden, die analog zum CO2-Gehalt der Atmosphäre ansteigen. Wenn wir nicht zulassen wollen, dass sich die Klimakrise zur Klimakatastrophe entwickelt, die unseren Kindern, Enkeln und Urenkeln sehr hohe Lasten aufbürden wird, müssen wir endlich konsequent handeln. Die Freisetzung von Treibhausgasen, allen voran CO2, muss drastisch reduziert werden,“ sagt Daniela Kersting, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag.
„Ein wichtiger Schritt zur Verringerung des CO2-Ausstoßes ist die Änderung unseres persönlichen Nutzerverhaltens. Ziel muss sein, weniger Energie zu verbrauchen. Wer eine Kilowattstunde Strom einspart, erspart der Atmosphäre ca. 450 Gramm CO2, bei einem Liter Benzin sind es sogar 2370 Gramm. Genau so wichtig wie das Energiesparen ist die zunehmende Deckung unseres Energiebedarfs aus CO2-neutralen Erneuerbaren Energien. Der einfachste Weg, seinen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel zu leisten ist, abgesehen von Energie sparen, die Sonne „anzuzapfen“. Das rechnet sich finanziell und trägt zum Klimaschutz bei. Daher kommt dem Ausbau der Photovoltaik entscheidende Bedeutung zu,“ ergänzt der Fraktionsvorsitzende, Jens Steiner.
Die Grüne Kreistagsfraktion hat daher im Kreistag vorgeschlagen, alle für eine Nutzung mit Photovoltaikanlagen in Betracht kommenden Dach- und Parkplatzflächen des Kreises zu ermitteln und eine Planung zur Realisierung dieser Nutzungsmöglichkeit vorzulegen. Ein entsprechender Umsetzungsplan soll dem Kreistag vorgelegt werden. Es hat unschlagbare Vorteile, Solarenergie auf Dächern und Parkplätzen zu erzeugen. In der Bevölkerung genießt die Solarenergie breite Unterstützung. Wo vorhandene Flächen genutzt werden, entsteht kein zusätzlicher Flächenverbrauch. Strom- und Wärmeenergie kann dezentral und verbrauchernah erzeugt und genutzt werden.
„Die Erzeugungskosten für Solarstrom sind in den letzten Jahren drastisch gesunken. Zur Erzeugung können nicht nur Dachflächen genutzt werden, sondern auch die vielfach vorhandenen Parkplatzflächen, die mit Solarcarports ausgestattet werden können. Der erzeugte Strom kann zur Eigenversorgung der Gebäude wie auch für die Elektromobilität der Bediensteten genutzt werden. Die solare Eigenstromerzeugung und -nutzung wird durch den Einsatz von Batteriespeichern optimiert. Die Kosten hierfür sind in den letzten Jahren ebenfalls drastisch gesunken,“ sagt Steiner.
Die PV-Stromerzeugungskosten liegen bei kleinen Dachanlagen mit einer installierten Leistung bis 10 Kilowatt (kWp) aktuell bei 9–10 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Bei großen Aufdachanlagen können schon Kosten von lediglich 5-6 Cent/kWh erreicht werden. Wird der Solarstrom direkt selbst verbraucht, reduziert die Kommune ihre Stromkosten um 10–15 Cent/kWh (netto). Der Kreishaushalt profitiert also direkt von Photovoltaikanlagen auf kommunalen Liegenschaften.
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