Bundesweit gibt es heute circa 20.000 Behörden auf den drei Verwaltungsebenen Bund, Länder und Kommunen. Durch einen Anruf bei der 115 entfällt die aufwändige Recherche nach der zuständigen Behörde. Welche Verwaltungsebene, welche konkrete Behörde oder Dienststelle für das jeweilige Anliegen zuständig ist, spielt für die Anrufer*innenkeine Rolle mehr. Die einheitliche Behördennummer 115 ermöglicht eine neue Dimension des Bürgerservices im Kontakt mit der öffentlichen Verwaltung. Die Bürger brauchen sich für Behördenanliegen – von A wie Abfallentsorgung bis Z wie Zulassung – nur noch eine Nummer zu merken: die 115. Die Behördennummer 115 startete 2009 als Pilotprojekt mit einer Handvoll Kommunen. Heute sind über 550 Kommunen, 14 Länder sowie die Bundesverwaltung mit über 80 Behörden Teil des 115-Verbundes.
Leider kann man im Kreis Borken noch nicht von dieser bundeseinheitlichen Behördennummer Gebrauch machen. Wenn man hier die 115 wählt landet man in Wesel oder Münster oder Dinslaken. Um perspektivisch diesen Service auch im Kreis Borken umzusetzen, hatte die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Kreisausschusses einen Tagesordnungspunkt zu den „Möglichkeiten der Umsetzung der Behördenrufnummer 115 im Kreis Borken“ beantragt. In Rahmen dieses Tagesordnungspunktes sollte die Kreisverwaltung darstellen, welche Möglichkeiten für den Kreis Borken bestehen, dem 115-Verbund beizutreten und dazu auch Vertreter aus einer Kreisverwaltung – beispielsweise dem Kreis Wesel – einzuladen, die bereits am 115-Verbund teilnimmt, um über die Vorteile und Erfahrungen mit der bundeseinheitliche Behördennummer 115 zu informieren.
Enttäuscht zeigte sich der Fraktionsvorsitzende der Grünen Kreistagsfraktion, Jens Steiner, dass die Kreisverwaltung nicht mehr als eine kurze schriftliche Stellungnahme zu der Anfrage vorlegte, die zudem noch sachliche Fehler enthielt. Auch hatte die Verwaltung darauf verzichtet, einen Gast aus einer 115-Kommune einzuladen, um von den praktischen Erfahrungen mit der Behördennummer zu berichten. „Die Entscheidung für die 115 ist freiwillig und ein Signal für einen zeitgemäßen Bürgerservice”, sagte Steiner. Selbst wenn die Kreisverwaltung einem Beitritt zum 115 Verbund kritisch gegenüber stehe, so sei das Thema allein eine seriöse und ernsthafte Debatte wert.
Die 115 ist von Montag bis Freitag zwischen 8 und 18 Uhr erreichbar. „Unter der Nummer erhalten Anrufer Auskünfte zu praktisch allen Behördenanfragen – unabhängig davon, ob es um Angelegenheiten der Kommunen, des Landkreises, des Landes oder des Bundes geht,”, betont Vera Timotijević, Kreistagsabgeordnete der Grünen. Um Anfragen auch zu Kommunen, Bundes- und Landesbehörden beantworten zu können, stehen im Servicecenter an den Computerarbeitsplätzen umfangreiche Wissensdatenbanken zur Verfügung. „Die Mitarbeiter*innen unternehmen alles, was möglich ist, um den Bürger*innen eine umfassende und zufriedenstellende Antwort zu geben. Sollte dies nicht möglich sein, wird den Anrufer*innen innerhalb von 24 Stunden eine Rückmeldung – auf Wunsch auch per Fax oder E-Mail – zugesagt.”
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