Berichte darüber, dass auch im Kreis Borken sogenannte PFAS in Gewässern entdeckt worden sind, haben die Grünen im Kreis beunruhigt. Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (kurz PFAS) können an deutlich mehr Orten nachgewiesen werden als bislang angenommen. Das hat eine Recherche von WDR, NDR, Süddeutscher Zeitung und internationalen Partnern ergeben. Auch im Westmünsterland wurden dabei PFAS-Funde verzeichnet, insbesondere in Vreden und Gescher wurden hohe Konzentrationen gemessen. Aber auch in Borken, Rhede, Bocholt und Isselburg wurden PFAS in Gewässern nachgewiesen. Schaut man sich die interaktive Karte dazu genauer an, wird für Vreden als Standort die Berkel angegeben und ein Wert von 5400 Nanogramm pro Liter. Die Messung dazu hat im Jahr 2022 an der Wasseroberfläche stattgefunden.
PFAS ist der Oberbegriff für eine Gruppe von mehr als 10.000 künstlich hergestellten Chemikalien. Sie stehen laut der Recherchegruppe im Verdacht, Krebs zu verursachen, unfruchtbar zu machen und das Immunsystem zu schwächen. PFAS sind wasser-, fett- und schmutzabweisend und werden in vielen Produkten eingesetzt, zum Beispiel in Regenjacken, Zahnseide oder beschichteten Bratpfannen. PFAS-Stoffe kommen in der Natur nicht vor und können laut der Recherchegruppe weder durch Wasser noch durch Licht und Bakterien zeitnah abgebaut werden. „Das heißt: Je mehr PFAS produziert werden und in die Umwelt gelangen, desto mehr reichern sie sich an und könnten Tiere und Menschen krank machen.“
Das Landesamt für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz misst diese Werte in den Gewässern seit Jahren. Menschen können PFAS auf verschiedene Weise aufnehmen, unter anderem durch Lebensmittel, wo diese Stoffe am häufigsten in Trinkwasser, Fisch, Obst, Eiern und Eiprodukten nachweisbar sind. Im menschlichen Körper können besonders die langkettigen PFAS an Proteinen in Blut, Leber und Niere binden. Im Vergleich zu anderen Chemikalien werden langkettige PFAS sehr langsam ausgeschieden und können sich deshalb im Körper anreichern.
Die Grünen wollen nun vom Landrat wissen, wie der Kreis Borken auf die PFAS-Nachweise dem Kreis reagiert hat und ob durch PFAS eine Gefahr eine Gefahr für das Grundwasser und die Trinkwasserversorgung besteht?
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