In Gronau ist heute am späten Vormittag erneut ein Zug mit Atommüll in Richtung Russland gestartet. In diesem Jahr hat die Urenco Deutschland GmbH den Transport von abgereichertem Uranhexafluorid von der Urananreicherungsanlage Gronau nach Russland wieder aufgenommen. „Der Transport von Atommüll von Gronau aus quer durch das Land geschieht nicht aufgrund technischer Notwendigkeiten, sondern resultiert einzig aus betriebswirtschaftlichen Erwägungen. Die Atomwirtschaft zeigt erneut, dass sie nicht in der Lage ist, die notwendigen hohen Standards an Verantwortungsbewusstsein zu erfüllen, die im Umgang mit dieser Technologie existenziell sind,“ sagt Gertrud Welper, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag Borken. Die Grünen erneuerten ihre Forderung, die Urananreicherungsanlage Gronau endlich zu schließen. Der Weiterbetrieb ist mit dem beschlossenen Atomausstieg unvereinbar.
„Insbesondere fordern wir die Urenco Deutschland GmbH als Betreiberfirma der Urananreicherungsanlage Gronau auf, die Exporte von abgereichertem Uranhexafluorid von Gronau nach Russland umgehend zu stoppen. Anders als von Urenco behauptet, handelt es bei den Lieferungen faktisch um den Export von Atommüll. Bis zu 90 Prozent des Materials verbleiben als Abfall in Russland und lagern dort in Metallfässern unter freiem Himmel,“ betont Jens Steiner, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen im Borkener Kreistag.
Urenco umgeht mit diesem Export eine teurere Zwischen- und Endlagerung in Deutschland und gefährdet stattdessen Menschen und Umwelt hier und in Russland. Schon zwischen 1996 und 2009 wurden 27.300 Tonnen des abgereicherten Uranhexafluorids nach Russland exportiert. Nach großer öffentlicher Kritik stellte Urenco diese Exporte im Jahr 2009 ein. Umso befremdlicher ist es, dass Urenco diese Exporte wieder aufgenommen hat. Die Grünen im Kreistag Borken unterstützen daher den friedlichen zivilgesellschaftlichen Protest gegen die Transporte.
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