Sehr geehrter Herr Landrat Dr. Zwicker,
wir bitten Sie, folgenden Antrag zur Aussprache und Abstimmung in die Tagesordnung der Sitzung des Arbeitskreises Gleichstellung sowie in der Folge Kreisausschuss und Kreistag aufzunehmen:
Beschlussvorschlag:
Der Kreis Borken wird Partnerorganisation der Initiative Klischeefrei.
Sachdarstellung:
Die unter der Schirmherrschaft von Elke Büdenbender ins Leben gerufene Initiative Klischeefrei ist ein Bündnis aus Bildung, Politik, Wirtschaft und Forschung, das die Berufs- und Studienwahl ohne Geschlechterklischees fördern möchte. Der bundesweite Zusammenschluss setzt zielführende Maßnahmen zur Berufswahl ohne Geschlechterklischees um, vernetzt sich und tauscht Materialien und gute Praxis aus. Die Initiative Klischeefrei ist eine festgeschriebene Maßnahme zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter in der Agenda 2030, der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung. Weitere Informationen zur Initiative können den Anlage entnommen werden, sowie unter www.klischee-frei.de abgerufen werden.
Auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt in Deutschland orientieren sich Frauen und Männer nach wie vor sehr unterschiedlich. Das betrifft sowohl die Ausbildungswege, die Mädchen und Jungen einschlagen, als auch die Ausbildungsberufe und Studienfächer, für die sie sich entscheiden. So sind männliche Jugendliche bei der dualen (60%) und weibliche Jugendliche bei der vollzeitschulischen Ausbildung (70%) überrepräsentiert.
Innerhalb des eingeschlagenen Ausbildungsweges gehen beide Geschlechter dann weiterhin sehr unterschiedliche Wege: Fast drei Viertel der jungen Frauen und über die Hälfte der jungen Männer konzentrieren sich auf lediglich 20 duale Ausbildungsberufe, obwohl im dualen System fast 330 Ausbildungsberufe zur Verfügung stehen. Sowohl in den Schulklassen der berufsbildenden Schulen als auch an den Hochschulen zeigen sich bei der Fächerwahl der Studierenden ebenfalls deutliche Unterschiede zwischen jungen Frauen und Männern.
Geschlechterstereotype spielen also auch heute noch in die Berufs- und Studienwahl hinein. Dabei sollten junge Menschen Berufe finden, die zu ihren Stärken passen und ihnen Spaß machen – frei von Klischees und Geschlechterzuweisungen.
Dies zu erreichen ist das Ziel der Initiative Klischeefrei. Sie versteht sich als breites gesellschaftliches Bündnis und richtet sich an alle am Berufswahlprozess Beteiligte und macht sich stark für eine Berufs- und Studienwahl frei von Geschlechterklischees. Der bundesweite Zusammenschluss von Partnerorganisationen aus Bildung, Politik, Wirtschaft, Praxis und Wissenschaft setzt zielführende Maßnahmen um, vernetzt sich und tauscht Materialien und gute Praxis aus. Gefördert wird die Initiative vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Alle Institutionen, Unternehmen, Ausbildungsbetriebe und Einrichtungen – in Bund, Land und Kommunen – die sich in der Berufsorientierung engagieren, sind eingeladen, sich der Initiative anzuschließen. Schon über 300 Partnerorganisationen gehören dem Bündnis an. Unter anderem auch der Deutscher Landkreistag und die Kreise Herford und Soest. Für den Kreis Borken, der sich auch aktiv an den Aktionstagen Girls Day – Mädchen-Zukunftstag und Boys’Day – Jungen-Zukunftstag beteiligt, ist eine Partnerschaft mit der Initiative Klischeefrei ein folgerichtiger Schritt.
Für den Kreis Borken ist der Beitritt bzw. das öffentliche Bekenntnis zur klischeefreien Berufsorientierung ein Gewinn – der in seiner Folge über Maßnahmen und Informationen Jugendliche, die Wirtschaft und die Gesellschaft miteinschließt und anspricht. Vorteile einer Partnerschaft sind:
- exklusiver Zugang zu Fachtagungen mit aktuellen Vorträgen aus Forschung und Praxis und der Möglichkeit zur Vernetzung. Neben den beteiligten Bundesministerien nehmen zahlreiche weitere Partnerorganisationen aus Wirtschaft, Bildung und Politik teil.
- Teil eines bundesweiten Netzwerks, das sich für eine klischeefreie Berufs- und Studienwahl einsetzt.
- Neue Partnerorganisationen der Initiative können sich mit Logo und einem Portrait auf dem Portal klischee-frei.de präsentieren. Außerdem bietet ein Kurzinterview die Möglichkeit, sich konkret zum Thema geschlechtergerechte Berufsorientierung vorzustellen und zu positionieren.
- Führen des Klischeefrei-Logo auf Briefkopf und Online-Auftritten. So können wir deutlich machen: Wir setzen uns für Geschlechtersensibilität in der Berufswahl ein!
Weiterführende Informationen finden sich unter https://www.klischee-frei.de
Mit freundlichen Grüßen
Sandra Lentfort
Daniel Leuders
Daniela Kersting
Jens Steiner
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