Bernhard Lammersmann: „Waldschutz ist Klimaschutz!“

„Durch die dramatische Klimakrise ist unser Wald in seiner Existenz bedroht,“ sagt Bernhard Lammersmann, Grüner Bundestagskandidat für den Kreis Borken. Zu wenig Regen, Stürme, Hitzewellen und lange Dürreperioden schädigen den Wald schon seit Jahren massiv. In naturfernen Forsten sind die Folgen der Trockenheit am stärksten sichtbar. Besonders gefährdet sind naturferne Nadelmonokulturen aus Fichten und Kiefern, die auf Grund ihres schnellen Wachstums seit zwei Jahrhunderten bevorzugt angepflanzt worden sind – auch dort, wo sie von Natur aus nicht vorkämen. Doch auch viele andere Baumarten wie alte Buchen leiden unter der Dürre. Der Wald um uns herum stirbt ab – und die Bundesregierung hat bislang außer Geld keine angemessene Antwort auf diese fundamentale Waldkrise.

„Der beste Waldschutz ist ein konsequenter Klimaschutz,“ erklärt Lammersmann. „Und umgekehrt sind Wälder wichtige Verbündete im Kampf gegen die Klimakrise. Sie speichern Kohlenstoff und binden damit den Klimakiller CO2. Wir brauchen Wälder, die für die Auswirkungen der Klimakrise am besten gewappnet sind.“ Mehr alte, naturnahe Wälder und mehr Öko bei der Waldbewirtschaftung sind zentrale Bausteine einer erfolgversprechenden Klimapolitik. „Wir brauchen eine Politik, die die richtigen Weichen stellt, um unseren Kindern und Kindeskindern naturnahe, stabile und klimafeste Wälder zu hinterlassen,“ fordert der Bundestagskandidat. Dafür sei jedoch der Pfad, den die Bundesregierung unter sind Agrarministerin Klöckner eingeschlagen hat – millionenschwere Subventionen für eine Aufforstung ohne echte ökologische Vorgaben – der sprichwörtliche Holzweg. „Gravierende Schäden in der Zukunft sind so vorprogrammiert,“ befürchtet der Grüne.  „Die Forstwirtschaft muss endlich nachhaltig werden. Dafür braucht es den Aufbau von naturnahen und klimastabilen Wäldern.“

Wälder müssen wieder wachsen dürfen, damit sich aus ihnen naturnahe Laubmischwälder entwickeln können. Und ganz wichtig für das Klima und den Artenreichtum sind Wälder ohne Nutzung, also Wildnis und Urwälder von morgen. „Investitionen in einen naturnahen Wald zahlen sich aus, auch auf lange Sicht,“ erklärt Lammersmann. Die Waldkrise als existenzielle Herausforderung erfordert jedoch eine Neuausrichtung in der Waldbewirtschaftung und damit auch von Förderinstrumenten: Flächenprämien nach dem Gießkannenprinzip versickern nutzlos, statt wirksame Investitionsanreize für einen echten Waldumbau zu setzen. Dafür will sich der Bundestagskandidat in Berlin einsetzen.

3 Kommentare

  1. Gabi Drees

    Hallo! Mich stört hier die pauschale Abwertung der Forstwirtschaft. Die Forstwirtschaft IST im Prinzip nachhaltig. Im Detail gibt es natürlich Optimierungsmöglichkeiten, z. B. bei der Förderung oder bei der Definition von Ökopunkten. Die Zeit der Monokulturen ist vorbei, die Forstämter sind wichtige Partner, um unsere Wälder zu pflegen und zukunftsfähig zu machen. Den Wald grundsätzlich sich selbst zu überlassen, halte ich für keine praktikable Option. Man sollte den Waldbauern zugestehen, ihre Wälder auch wirtschaftlich zu nutzen, sonst lohnt es sich für niemanden, überhaupt Wald zu haben. Von Ackerbauern verlangt man ja auch nicht, ihr gesamtes Land brach liegen zu lassen. Forstwirtschaft ist eine Angelegenheit von Generationen, und reich wird damit ohnehin niemand.
    Wenn es um die Würdigung von innerstädtischen Waldflächen geht, z. Beispiel bei der Ausweisung von Baugebieten, sähen wir ohne die Forstämter ganz schön alt aus.
    Also: Bitte mehr differenzieren, nicht pauschal draufhauen, als wäre Wald-Nutzung etwas Verwerfliches. Es gibt da viele gute Ansätze. Bei Bedarf gebe ich gern Detail-Informationen.
    Gabi Drees, Gronau

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    • Jens Steiner

      Ich kann nicht sehen, wo Bernhard hier die Forstwirtschaft abwertet. Bernhard ist uns allen schon lange als engagierter Kämpfer für die Zukunft der Land- und Forstwirtschaft sowie einen nachhaltigen Umwelt- und Klimaschutz bekannt. Die Bilder der Waldschäden, die an vielen anderen Orten in Deutschland besichtigt werden können, sind alarmierend. Wir brauchen die Wälder. Intakter Wald speichert und schützt Wasser, filtert Luft, schützt Boden und Artenvielfalt, schluckt Treibhausgase und ist sowohl Lebensraum als auch Rohstoffquelle. Doch die Klimakrise bedroht den Wald. Trockenheit, Hitze und Stürme setzen ihm zu. Wir stehen vor einem Baumsterben, denn Wälder passen sich nur langsam an Umweltveränderungen an. Für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen und den Klimaschutz müssen wir das Ökosystem Wald schützen, umbauen und ökologischer bewirtschaften. Hierzu empfehle ich das Autor*innenpapier “Zukunft für die heimischen Wälder sichern” aus der Grünen Bundestagsfraktion: Download “Zukunft der heimischen Wälder”

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      • Gabi Drees

        Jens, du hast es nicht verstanden. Deine Antwort besteht aus Allgemeinplätzen, die hier nicht weiter führen. Ich zitiere: “Die Forstwirtschaft muss endlich nachhaltig werden…”, “Wälder müssen wieder wachsen dürfen…”, das unterstellt doch, als wäre das nicht der Fall. Die heutige (hochinteressante!) Online-Diskussion zum Thema Wald hat es deutlich zum Ausdruck gebracht: Die verschiedenen Akteure sind längst dabei, den Wald nachhaltig zu nutzen. Sie fordern Wertschätzung ihrer Tätigkeiten ein und verstehen sich als Dienstleister unserer Gesellschaft. Einer Gesellschaft, die in ihrer Gesamtheit dem Wald die Schäden zugefügt hat, an denen er heute leidet. Der Waldwirtschaft die Schuld an der Misere zuzuschieben, ist ungerecht und verschleiert die Sicht auf die eigentlichen Probleme. Hier braucht es Fachwissen, nicht Schlagworte.

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