Daniel ist 30 Jahre alt, hat Glasknochen und lebt täglich mit starken Schmerzen. Umso wichtiger ist es, dass er eine Rollstuhlversorgung erhält, die seinen Anforderungen und Bedürfnissen entspricht. Doch seine Krankenkasse, die Techniker Krankenkasse (TK), stellt sich bei der Beschaffung seines Wunschmodells quer. Seit mittlerweile 19 Tagen demonstriert Daniels Mutter Sylvia deshalb in Borken vor der Geschäftsstelle der TK für das Recht auf eine angemessene Versorgung und für Teilhabe ihres Sohnes. Der Grüne Landtagsabgeordnete Dennis Sonne MdL hat sich heute gemeinsam mit Maja Becker von den Grünen Borken vor Ort ein Bild gemacht, sich über die Situation von Daniel informiert und versucht, zwischen ihm und der Krankenkasse zu vermitteln.
Daniel hat einen Rollstuhl beantragt, der seinen Wünschen und Anforderungen entspricht, den Scewo BRO. Dieses Grät ist mit 44.000 Euro jedoch teurer, als der F5 Corpus, der Firma Permobil, von dem die TK sagt, dass dieser eine bessere Versorgung für Ihren Kunden darstelle und mit 30.000 Euro eben auch weniger koste. Daniel hat in Vergangenheit beide Rollstühle getestet und das günstige Modell verursacht bei ihm Schmerzen. Auch die Bedienung des F5 verursacht bei Daniel Probleme, sodass ihm die Versorgung mit diesem Rollstuhl bis auf Nachteile nichts bringt.
Der Grüne Landtagsabgeordnete, den Maja Becker, Rats- und Kreistagsmitglied der Grünen nach Borken geholt hatte, nahm beim Gespräch zwischen TK und Daniel eine vermittelnde Rolle ein. Dabei ging es vor allem darum, die Notwendigkeit zur Versorgung mit dem Wunschmodell zu begründen. „Gesetzliche Krankenversicherungen müssen nach einem so genannten Wirtschaftlichkeitsgebot handeln. Dies besagt, dass Hilfsmittel, die im Hilfsmittelkatalog stehen, ausreichend zuverlässig sowie wirtschaftlich sein müssen,“ erklärt Dennis Sonne MdL. Der günstige Rollstuhl sei allerdings weder ausreichend zuverlässig und auch nicht wirtschaftlich, denn Daniels Folgeerkrankungen – wie beispielsweise Skoliose oder Druckstellen – aufgrund einer falschen Versorgung könnten deutlich höhere Kosten verursachen.
Nachdem es im Gespräch Annährung gab, gilt es nun, das Vorgetragene der TK auch noch einmal auf schriftlichem Weg mitzuteilen. Bis Ende der Woche wollen Daniel und seine Mutter alle erforderlichen Unterlagen an die TK schicken, sodass dann zeitnah hoffentlich entschieden werden kann, ob er den Rollstuhl erhalten darf, der für ihn Freiheit und Lebensqualität bedeutet. „Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie wichtig familiäre Unterstützung ist und auf welche Probleme Versicherte bei der Hilfsmittelversorgung stoßen können. Mutter und Sohn wünsche ich alles Gute für die Zukunft,“ betont Dennis Sonne.
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