Grüne informieren sich über grenzüberschreitendes Wiedervernässungsprojekt im Hündfelder Moor
Die Biologische Station Zwillbrock plant am Hündfelder Moor das erste groß angelegte grenzübergreifende Wiedervernässungsprojekt an der deutsch-niederländischen Grenze. Das Hündfelder Moor ist Bestandteil eines ehemaligen grenzüberschreitenden Hochmoorkomplexes, der die heutigen Schutzgebiete Aamsveen auf niederländischer Seite sowie das Naturschutzgebiet Amtsvenn und Hündfelder Moor auf deutscher Seite umfasst und soll umfassend renaturiert werden. Das Hündfelder Moor ist Bestandteil des Natura 2000-Gebietes „Amtsvenn und Hündfelder Moor“; es ist gleichzeitig nach der EU-Vogelschutzrichtlinie als Bestandteil des Europäischen Vogelschutzgebietes „Moore und Heiden des westlichen Münsterlandes“ ausgewiesen. Das Gebiet ist gut 1000 Hektar groß und liegt südwestlich von Gronau. Von der Umsetzung des Projektes werden Klima, Artenvielfalt und die Menschen im Westmünsterland profitieren.
Gemeinsam mit Jan-Niclas Gesenhues MdB dem umweltpolitischen Sprecher der Grünen Bundestagsfraktion informierten sich die Kreisvorsitzenden der Grünen Gertrud Welper und Jens Steiner zusammen mit Rats- und Kreistagsmitgliedern aus Vreden und Reken über den Stand der Planungen. Dr. Dietmar Ikemeyer, Geschäftsführ der Biologischen Station Zwillbrock stellte die Pläne vor, an denen zahlreiche Partner auf beiden Seiten der Grenze beteiligt sind. Angesichts der bisherigen Planungszeit von sieben Jahren für das Projekt betonte der Bundestagsabgeordnete Gesenhues: „Damit solche Projekte in Zukunft schneller und häufiger umgesetzt werden, brauchen wir eine Planungsbeschleunigung und Vereinfachung für Naturschutzprojekte.“ Es müsse einen zeitgemäßen Rechtsrahmen für die Wiederherstellung von Ökosystemen und eine Renaturierungsoffensive geben. Profitieren könne das Projekt am Hündfelder Moor aus dem neuen 4 Milliarden Euro starken Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz des Bundes.
Ein intaktes Moor ist ein doppelt so guter CO2-Speicher wie ein Wald
Den besonderen Wert des Hündfelder Moores machen die Großflächigkeit nährstoffarmer Lebensräume sowie die weitgehende Ungestörtheit der Flächen aus. Es hat daher auch für zahlreiche Vogelarten eine wichtige Funktion als Brut- und Rasthabitat. Die Grünen aus dem Kreis Borken hoffen, dass die Planungen nun zeitnah in die Tat umgesetzt werden, da sie auch ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz in der Region sind, betonte Jens Steiner, der auch Vorsitzender der Fraktion der Grünen im Borkener Kreistag ist. „Moore gelten als die effektivsten Kohlenstoffspeicher aller Landlebensräume. Aber nur ein nasses Moor ist klimaneutral, während ein entwässertes Moor das Klima schädigt. Deshalb müssen durch Wiedervernässung die in Moorböden gespeicherten Kohlenstoffvorräte gesichert werden, wozu der Wasserstand im Moor angehoben werden muss.“
Gertrud Welper, die der Landschaftsversammlung Westfalen Lippe angehört, verwies auf ähnliche Aktivitäten im nahegelegenen Naturschutzgebiet „Schwattes Gatt“. Hier hatte der Landschaftsverband 2010 begonnen, Moorflächen wieder zu vernässen. „Der beste CO2-Speicher, den es weltweit gibt. Tatsächlich gilt ein intaktes Moor als doppelt so guter CO2-Speicher wie ein Wald. Da in dem sauren Wasser des Moores keine Bakterien und Pilze leben, die Pflanzen- und Baumreste zersetzen könnten, wird auch kein CO2 freigesetzt.“ Das Einzige, was sich von dem organischen Material ernähre, seien Torfmoose, die inzwischen am Schwatten Gatt wieder zu finden seinen ebenso wie andere moortypische Pflanzenarten wie Gargel.
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