Einführung eines Azubi-Tickets auf Basis des Deutschlandtickets

Gemeinsamer Antrag der Fraktionen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und SPD im Kreistag Borken zu den Haushaltsberatungen 2024.

1. Bis zur Einführung eines ermäßigten Deutschlandtickets für Auszubildende gewährt der Kreis Borken Auszubildenden, die ein Berufskolleg des Kreises oder eine Pflegeschule im Kreis in den Ausbildungsberufen „Pflegefachmann/-frau“ oder Pflegefachassistent/-in“ besuchen, einen monatlichen Zuschuss zum  Deutschlandticket in Höhe von 16,67 €. Ausbildungsbetrieben, die Auszubildenden das Jobticket im Rahmen des Deutschlandtickets zur Verfügung stellen, wird der mtl. Zuschuss gewährt, soweit der Kostenanteil der Auszubildenden mtl. 29,00 € nicht überschreitet.

2. Der Kreis Borken appelliert an alle Ausbildungsbetriebe, ebenfalls im Rahmen ihrer Möglichkeiten das Deutschlandticket als Jobticket anzubieten, wovon auch die Auszubildenden profitieren würden.

Mehr- oder Mindererträge/-aufwendungen: + 50.000,00 Euro

Begründung:

Bund und Länder haben sich darauf verständigt, das Deutschlandticket auch als Semesterticket anzubieten. Eingeführt wird das deutschlandweite Semesterticket ab dem Sommersemester 2024. Es kann zum Preis von 60 Prozent des jeweiligen Abgabepreises des Deutschlandtickets angeboten werden, meldet das Bundesverkehrsministerium. Momentan wären das rein rechnerisch 29,40 Euro im Monat.

Für Auszubildende gibt es ein solches Solidarmodell nicht. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) weist deshalb darauf hin, dass Auszubildende wie alle anderen Beschäftigten auch über ihren Ausbildungsbetrieb ein vergünstigtes Jobticket – das Deutschland-Ticket Jobticket – erhalten können. Das ist möglich durch einen lohn- und sozialversicherungsfreien Fahrgeldzuschuss von mindestens 25 Prozent beziehungsweise 12,25 Euro pro Monat durch den Betrieb. So können die Azubis das Deutschlandticket statt für 49 Euro für maximal 34,30 Euro im Monat bekommen. Das Angebot steht auch Klein- und Kleinstbetrieben unabhängig von der Abnahmezahl der Tickets zur Verfügung, betont der ZDH. Allerdings nmutzen bislang noch viel zu wenige Ausbildungsbetriebe diese Möglichkeit.

In einer repräsentativen Umfrage unter knapp 1.100 Auszubildenden sagten im vergangenen Jahr rund 86 Prozent der Jugendlichen, dass sie es gut fänden, wenn es in Zukunft ein vergünstigtes Ticket für Bus und Bahn gäbe. Die Gleichbehandlung von Auszubildenden mit ihren studierenden Kollegen ist längst überfällig. Neben dem Versprechen der Gleichbehandlung der Bildungsgänge kommt noch hinzu, dass Auszubildende häufiger auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind als Studierende, da sie meist noch minderjährig sind und unterschiedliche, häufig sehr weite Wegstrecken zur Berufsschule und Betrieb zurücklegen müssen. Dieser Haushaltsantrag dient der Erfüllung der Kreisentwicklungsziele “Arbeits- und Fachkräfte gemeinsam gewinnen und binden”, “ÖPNV stärken” und “Passgenaue (Aus-)Bildungsangebote für Heranwachsende für die Region” des Kompass 2035.

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