Der öffentliche Raum verändert sich rasant wegen tiefgreifender (globaler) ökonomischer, ökologischer und sozialer Veränderungen und Verwerfungen. Die Corona-Pandemie hat dabei wie ein Brennglas gewirkt und die Situation der Innenstädte verschärft. Die Innenstädte sind seit Jahren in der Krise: zunehmende Filialisierung des Einzelhandels, Wegfall engagierter Unternehmer*innen vor Ort, steigende Mietpreise oder leerstehende Immobilien. Hinzu kommt, dass die Kundschaft auf Digitalisierung setzt und die Innenstädte sich mit einem neuen Angebotsmix ein Stück weit neu erfinden müssen. Gleichzeitig sind die Herausforderungen durch den Klimawandel riesig: Gebäude müssen energetisch saniert werden, öffentliche Räume müssen sich dem Klimawandel anpassen, Bäume und Grünpflanzen müssen als Frischluftschneisen das Stadtklima schützen. Wir stehen vor der Herausforderung, das System Stadt neu zu gestalten und dabei Maß zu nehmen an den Zielen nachhaltiger Entwicklung und dem Pariser Abkommen von 2015.
Der stationäre Einzelhandel verliert seit einigen Jahren in seiner Rolle als bestimmende Größe für die urbanen Zentren an Bedeutung. Diese Herausforderung macht eine große Anstrengung der Stadtentwicklung notwendig. Bei Mittelstädten liegt der Anlass zum Besuch der Stadt nur noch etwa zur Hälfte im Einkaufen. Die Funktion des Einzelhandels ist nach wie vor zentral, aber erheblich schwächer. Bei einer Umfrage in Innenstädten gab jede*r Fünfte an, künftig verstärkt online einzukaufen und aus diesem Grund die Innenstadt seltener zu besuchen. Der stationären Einzelhandels wird durch die Digitalisierung und verstärkte Nutzung des Online-Angebots massiv herausgefordert – auch weil die großen Digitalkonzerne ihre durch Steuervermeidungsstrategien, Flächeninanspruchnahme auf der grünen Wiese, Lohndumping und ökologisch schädliche Logistik erworbene Marktmacht ausnutzen.
Doch die Krise gibt uns auch die Chance gemeinsam eine neue Zukunft für unsere Innenstädte zu entwickeln: attraktive Innenstädte müssen grün, lebendig und vielfältig sein. Um zu diskutieren, wie die Innenstadt der Zukunft aussehen soll haben die Grünen den Landtagsabgeordneten und ehemaligen Umweltminister des Landes NRW, Johannes Remmel MdL, nach Ahaus eingeladen. Zu der Diskussion am kommenden Montag, 13. September, um 18:30 Uhr im Café Extrablatt, Bahnhofstraße 4, 48683 Ahaus laden die Grünen alle interessierten Bürgerinnen und Bürger herzlich ein.
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