Antrag zur Beratung des Entwurfs des Kreishaushalts 2022 im Ausschuss für Natur, Umwelt, Landwirtschaft und Klimaschutz
Beschlussvorschlag:
Der Kreis Borken unterstützt und fördert die Ernährungswende im Einklang mit Landwirtschaft, Natur und Gesundheit. Dazu richtet die Kreisverwaltung eine Anlaufstelle „Ernährungskoordination“ ein, die sowohl die Landwirtschaft als auch kreisangehörigen Städten und Gemeinden berät und unterstützt, um in den öffentlichen Kantinen auf den Einsatz regionaler und Biolebensmittel mit einem 50%igem Anteil hinzuwirken und die Ernährungsbildung an Schulen und Kindergärten zu fördern Der Kreis Borken beantragt darüber hinaus die Mitgliedschaft beim „Gesunde Städte Netzwerk“.
Sachdarstellung:
Die Art, wie wir uns ernähren, hat immensen Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden, und ebenso auf unseren Planeten. Und deshalb ist es für Grüne ein maßgebliches Anliegen, eine Ernährungswende nicht nur global, sondern lokal in unseren Kommunen zu fordern und zu fördern. Massentierhaltung, Überdüngung mit teilweise hohen Nitratwerten im Grundwasser sind die negativen Auswirkungen für Natur und Mensch und damit für unser Leben bestimmend.
Ist das Essen aber frisch, regional, ökologisch und lecker, dann hat das auch einen direkten Einfluss auf unsere Gesundheit. Auch ist durch eine Umstellung des Speiseplans mit nur 2-mal die Woche Fleisch und Fisch, fast kostenneutral zu bewerkstelligen. Um diese Ziele zu verwirklichen und die Landwirtschaft, sowie die Weiterverarbeitung vor Ort zu stärken, unterstützt der Kreis Borken in allen öffentlichen Kantinen den Einsatz regionaler und Biolebensmittel mit einem 50 % igem Anteil.
Eine gesunde Ernährung für Kinder und Jugendliche in öffentlichen Einrichtungen gewinnt zunehmend bei Eltern und in der Gesellschaft an Bedeutung. Im Ernährungsreport des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) wünschen sich viele Eltern, dass in den Schulen das Schulfach Ernährung eingeführt wird. 90% der Befragten unterstützen verbindliche Standards für die Schul- und Kitaverpflegung. Gesundheit und Ernährung gehören zusammen! Daher beantragt der Kreis Borken die Mitgliedschaft beim „Gesunde Städte Netzwerk“. Eine gesunde Ernährung unserer Kinder ist es uns wert.
Vor diesem Hintergrund unterstützt der Kreis Borken einen Mix von Maßnahmen beginnend mit dem Aufbau einer Anlaufstelle „Ernährungskoordination“ beim Kreis Borken. Die Aufgaben der Ernährungskoordination sind, Schulen und Kitas bei der fachgerechten Einrichtung von Schulküchen zu unterstützen. Die Ernährungskoordination hilft den Schulen den Kontakt zur heimischen Landwirtschaft herzustellen. Die Ernährungskoordination unterstützt und berät bei der Einrichtung von Mensaküchen, Schullehrküchen, Verpflegungsplänen und Kochevents bis hin zur Entwicklung mobiler Kücheneinheiten und der Beratung und Unterstützung von Ernährungsscouts in den Kommunen. Die Hygieneanforderungen der Schulmensen sollen überprüft werden, um ein Mitkochen von Schüler*innen in Mensaküchen möglich zu machen. Um die Vernetzung von Wertschöpfungsketten deutlich zu machen, soll die Einrichtung von Urban Gardening Flächen unterstützt werden. Möglich ist auch das Anpachten von Stadt/ Gemeinde nahen Ackerflächen, auf denen Schüler*innen die Möglichkeit haben, das Gemüse für ihre Schulküche anzubauen und so entlang der Wertschöpfungskette: „Acker.Küche.Teller.“ den Zusammenhang von Landwirtschaft und Essen zu erlernen. Die Ernährungskoordination ist im ständigen Austausch mit der Vernetzungsstelle Schulverpflegung NRW. Die Finanzierung der Anlaufstelle zur Ernährungskoordination sollte über Fördermaßnahmen des Präventionsgesetzes des Bundes oder ggf. auch eine LEADER Förderung nachgedacht werden.
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