Der NRW-Landtag hat die Landesregierung beauftragt, ein unkompliziertes und praxisorientiertes Förderprogramm für Forstbetriebsgemeinschaften aufzulegen. „NRW ist das Kleinprivatwaldland schlechthin, circa 63 Prozent der Waldfläche sind im privaten Besitz. Viele von den rund 150.000 Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern sind in forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen wie beispielsweise Forstbetriebsgemeinschaften organisiert, die fast ausschließlich durch ehrenamtliches Engagement getragen werden,“ sagt Gregor Kaiser, Sprecher für Wald und Nachhaltigkeit der GRÜNEN Landtagsfraktion.
Doch die Waldbesitzenden stehen derzeit massiv unter Druck. Mehrere Dürrejahre, massive Schäden durch Borkenkäfer und Neustrukturierungen bei der Beförsterung, die zu zusätzlichen Aufgaben führen, bringen sie an ihre Belastungsgrenzen. Insbesondere das ehrenamtliche Engagement steht vor immer größeren Herausforderungen: Förderanträge, Abrechnungen, Ausschreibungen, Besteuerung. „Wir wollen das ehrenamtliche Engagement der forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse daher mit einem Sofortprogramm entlasten und unterstützen. Dadurch wollen wir die Zusammenschlüsse erhalten, ihre Arbeitsfähigkeit fördern und versuchen, bei den Waldbesitzenden die Freude am Wald und Waldverwaltung zu erneuern,“ betont Kaiser.
Die Waldbesitzerinnen und -besitzer in Nordrhein-Westfalen sind zur Bewältigung der Waldschäden in den vergangenen drei Jahren über die Extremwetterrichtlinie mit mehr als 100 Millionen Euro unterstützt worden. Allerdings bleiben die Folgen von Trockenheit und Schädlingsbefall herausfordernd. Zudem müssen sich die Waldbäuerinnen und -bauern im Hinblick auf Holzvermarktung und Beförsterung organisatorisch neu aufstellen. Deshalb brauchen vor allem diejenigen, die nur kleine Flächen ihr Eigen nennen, Unterstützung – und zwar sowohl für ihr Engagement im Wald als auch am Schreibtisch. Deshalb wurde der Zugang zu dem für 2022 mit 45 Millionen Euro gefüllten Fördertopf vereinfacht.
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