Im November 2022 hat die EU die CSRD-Richtlinie beschlossen, die den Kreis der Unternehmen, die einen Nachhaltigkeitsbericht aufstellen müssen, deutlich erweitert. Unternehmen, Regierungen und die Zivilgesellschaft sind sich heute weitgehend einig, dass es dringend notwendig ist, die Wirtschaft umzugestalten und nachhaltiger zu machen. Die Bewertung und Steuerung der Nachhaltigkeit einer Organisation ist ein komplexer Prozess, der mehrdimensional sein muss und ökonomische, ökologische und soziale Zielsetzungen abbildet.
Die Grünen im Kreis Borken haben die neue Berichtspflicht zum Thema ihrer Denkfabrik gemacht, eine Veranstaltungsreihe, die sich mit gesellschaftlichen Veränderungen, Herausforderungen und Chancen befasst. Als Referent stand der Denkfabrik dazu Dr. Martin Hellwig zur Verfügung, der als ehemaliger Bürgermeister und Experte im Bereich Nachhaltigkeit Rede und Antwort stand.
Tim Brüggemann, Vorstandsmitglied der Grünen im Kreis Borken, sieht in der Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung einen großen Fortschritt – und zugleich eine echte Premiere: Zum ersten Mal werden Aspekte der Nachhaltigkeit finanziellen Aspekten in der Berichterstattung gleichgestellt. Die Richtlinie wird für viele Organisationen erst der Anstoß sein, sich mit den ökologischen und sozialen Auswirkungen ihres Handelns auseinanderzusetzen. Das ist eine große Chance, das eigene Geschäftsmodell auf den Prüfstand zu stellen und neu im Sinne der Nachhaltigkeit auszurichten – für mehr Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit.



Die neue Richtlinie zielt darauf ab, mehr Transparenz durch die Offenlegung nichtfinanzieller Informationen zu schaffen. Öffentlichkeit, Verbraucher*innen und Investoren wünschen sich Informationen über Unternehmen, die über eine rein finanzielle Berichterstattung hinausgehen. Durch zusätzliche Transparenz sind sie in der Lage, Aspekte der Nachhaltigkeit in ihre Kauf- oder Anlageentscheidungen einzubeziehen. Natürlich unterstützt die CSRD auch den europäischen Green Deal und das Ziel, die EU bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu machen.
Es gelte, Unternehmen aufzuzeigen, dass in der Nachhaltigkeitsberichterstattung eine Chance und keine Belastung liegt. Viele Betriebe in der Region setzen sich bereits heute mit Nachhaltigkeitszielen auseinander. So ergab eine eine Befragung der Handwerkskammer Münster, dass bereits jeder dritte Betrieb im Kammerbezirk Münster intern konkrete Nachhaltigkeitsziele bereits in die Tat umsetzt. Die meisten Aktivitäten der Betriebe beziehen sich auf den Umgang mit Ressourcen im Arbeitsprozess, gefolgt vom Energiemanagement am und im Gebäude. Mobilität und Soziales stehen bislang weniger im Fokus. Die aktiven Unternehmen würden gerne mehr tun und stehen Nachhaltigkeitsthemen aufgeschlossen gegenüber. Betriebe, die ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten öffentlich bewerben, erwähnen viele positive Effekte wie beispielsweise die Gewinnung neuer Kunden und die Steigerung der Attraktivität des Unternehmens für künftige Auszubildende und Fachkräfte.
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