Grüne drängen auf attraktives Angebot beim Baumwollexpress

Mobilität ist mehr als Verkehr: Mobilität ist ein Grundbedürfnis. Wir GRÜNE wollen, dass alle Menschen im Westmünsterland sicher, zügig und günstig an ihr Ziel kommen – sei es zur Schule, an den Arbeitsplatz oder zum Einkauf. Um dies in unserer Region zu erreichen, brauchen wir einen gutes Angebot an Bus und Bahn als Alternative zum eigenen Auto. Deshalb hat sich die Grüne Kreistagsfraktion nun im Verkehrsausschuss des Kreistags erneut dafür stark gemacht, beim geplanten Baumwollexpress, dem neuen Schnellbus zwischen Bocholt und Gronau, von Anfang an auf eine große Lösung zu setzen.

„Wenn wir die Menschen zum Umstieg auf Busse und Bahnen gewinnen wollen, muss auch ein entsprechend attraktives Angebot vorhanden sein,“ sagt Vera Timotijević, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen Kreistagsfraktion. Der Baumwollexpress sei eben keine typische Pendler- und Schülerlinie, sondern böte in Zukunft einen Anbindung der Klinikstandorte in Bocholt, Vreden und Gronau sowie Verbindungen zu den Hochschulen in Bocholt und auch in Enschede. „Deshalb sind die klassischen Hauptverkehrszeiten hier nicht anwendbar,“ sagt Richard Henrichs, ÖPNV-Experte bei den Grünen im Kreis. Insbesondere halten die Grünen von vornherein auch ein Fahrtangebot am Abend für notwendig, da der studentische Alltag dann auch noch außerhalb der Hochschule stattfindet, z.B. in Lerngruppen in privaten Räumlichkeiten oder Cafés in der Nähe der Hochschule.

Ebenso ist ein Fahrtangebot am Abend auch relevant für Berufspendler in Richtung Düsseldorf und Duisburg, da sich ansonsten die letzte Möglichkeit ab Düsseldorf bereits gegen 17 Uhr böte, um mit dem Bus noch zurück nach Vreden zu gelangen. „In Zeiten der wachsenden Bedeutung von Home-Offices werden Arbeitnehmer künftig auch solche Anfahrtswege in Kauf nehmen und die Nachfrage steigen, wenn sie dafür nicht jeden Tag zum Firmenstandort pendeln müssen,“ sagt Henrichs.

Kreistagsfraktion erteilt Fahrpreiserhöhung eine Absage

„Die meisten Menschen wollen, dass sich etwas ändert beim Verkehr. Sie wollen mobil sein, ohne Klimagase, Lärm, Dreck und Stau zu erzeugen. Deshalb wollen wir es allen so einfach wie möglich machen, ihr Ziel schnell, zuverlässig und bequem, klima- und umweltfreundlich zu erreichen,“ betont Timotijević. Die Grünen lehnten im Ausschuss deshalb auch einen Vorschlag der Verwaltung ab, auf eine Fahrpreiserhöhung im ÖPNV hinzuwirken. „Es ist nicht sinnvoll, wenn wir als Aufgabenträger auf Preiserhöhungen hinwirken,“ sagte Richard Henrichs. Zwar sei nachvollziehbar, dass die leistungserbringenden Verkehrsunternehmen ein Interesse an zusätzlichen Einnahmen hätten, aber der ÖPNV sei durch die Corona-Pandemie ohnehin stark unter Druck. Eine Preiserhöhung ist für die Grünen daher aktuell das falsche Signal.

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