Grüne fragen im Landtag nach Folgen des Ölaustritts in Gronau-Epe

Am 12. April 2014 quoll in Epe Öl aus der Erde, dass es dort nicht hätte geben dürfen und verunreinigte sowohl Grundwasser als auch den Boden. Die Weiden mehrerer Bauern wurden verseucht, ein Landwirt musste zehn seiner Kühe notschlachten lassen, weil sie von dem braunen Wasser getrunken hatten.

Das Erdöl stammte aus einer Kaverne, also einem Lagerraum in einem Salzstock, der sich unterhalb eines Naturschutzgebietes befindet. In der Kaverne, die durch den Abbau von Salz entstand, lagert die Salzgewinnungsgesellschaft Westfalen (SGW) im Auftrag des staatlichen Erdölbevorratungsverbands das Rohöl.

Am 23. und 24. Februar 2014 kam es in der Speicherkaverne S5 im zu einem Druckabfall. Dieser wurde untersucht, jedoch ohne den Befund eines Defekts oder einer technischen Unregelmäßigkeit. Kurze Zeit später, am 12. April, wurde dann an der Oberfläche, wenige hundert Meter von der Speicherkaverne entfernt, das Rohöl entdeckt.

Wie sich herausstellte, waren in Folge des Defekts an einer Rohrverbindung erhebliche Mengen Rohöl ausgetreten und drangen aus einer Tiefe von über 200 Metern zum Teil bis an die Oberfläche. Maßnahmen zur Lokalisierung und Beseitigung der Leckage sowie zur Sanierung der durch Rohölaustritt in Mitleidenschaft gezogenen Bereiche wurden eingeleitet. Auch wurde seitens der zuständigen Bezirksregierung Arnsberg festgelegt, dass zur Erhöhung der Sicherheit die Verrohrung der Rohölspeicherkavernen im Kavernenfeld Gronau-Epe zukünftig in ein „Doppelverrohrungssystem mit Kontrollraum“ zu überführen ist.

Der Unterausschuss Bergbausicherheit des Landtags NRW wurde über die Arbeiten vor Ort unterrichtet. Auch die Bezirksregierung Arnsberg stellt Informationen zum Schadensereignis und den Sanierungsmaßnahmen zur Verfügung. Die jüngsten Informationen zum Stand der Sanierungsmaßnahmen und der Umrüstung der Verrohrung der Rohölkavernen gingen dem Unterausschuss Bergbausicherheit im März 2017 zu. Zu diesem Zeitpunkt war die Sanierung der drei durch Rohöl verseuchten Bereiche annähernd abgeschlossen, waren diese Bereiche mit einem Drainagesystem zum Abpumpen von Öl-Wasser-Gemisch versehen und war ein System zum Monitoring des Grundwassers installiert worden.

Die Sprecherin für Energiepolitik und Klimaschutz der Grünen Landtagsfraktion, Wibke Brems MdL, hat daher nun in einer kleinen Anfrage die Landesregierung um aktuelle Informationen zum Fortgang der Arbeiten in Gronau-Epe gebeten. Sie möchte wissen, wie der Stand der Umrüstung der vier als Ölspeicher genutzten Kavernen sowie der einen potenziell als Ölspeicher nutzbaren Kaverne auf das Doppelverrohrungssystem ist. Außerdem fragt Brems, zu welchen Ergebnissen die Überwachung an Grundwassermessstellen, Tiefenbeobachtern, Erkundungsbohrungen, den Sammelschächten an der Dichtwand sowie den Dränboxen im Bereich der Fundstellen geführt hat.

Auch das komplette Maß der Verunreinigung des Bodens durch das ausgetretene Öl möchte Wibke Brems in Erfahrung bringen und fragt die Landesregierung, wie sich der Ölaustritt an der Grenze von Quartär und Unterkreide entwickelt und ob sich gegebenenfalls eine räumliche Verbreitung des Öls in Quartär und/oder Unterkreide beobachten lässt.

Abschließend fragt die Abgeordnete nach der Dichtwand, deren Aufgabe es ist, sicherzustellen, dass eine Ausbreitung von Öl im Grund- oder Oberflächenwasser über den durch die Dichtwand begrenzten Bereich ausgeschlossen ist.

Noch liegen keine Antworten der Landesregierung vor.

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