Schon länger wird im Westmünsterland der Mangel an bezahlbarem Wohnraum beklagt. Es fehlt an preiswerten Erstwohnungen für die Jungen und barrierearmen Letztwohnungen für die Alten. Auch bezahlbare, größere und kindgerechte Mietwohnungen sind knapp. Der soziale Wohnungsbau stagniert. Für Haushalte mit niedrigen und mittleren Einkommen ist es schwierig, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Vor diesem Hintergrund hatte die Grüne Kreistagsfraktion in einem Antrag gefordert, eine Wohnraumbedarfsanalyse als Grundlage für einen Masterplan zur Schaffung von bezahlbaren Wohnraum bereitzustellen.
Allerdings wird der Grüne Vorschlag absehbar nicht umgesetzt werden, da ihn die CDU-Mehrheit im Ausschuss für Kreisentwicklung mit teilweise erschreckenden Argumenten in einer teils hitzig geführten Diskussion abschmetterte. Landrat Dr. Zwicker sagte sogar, er sei vom Grünen Antrag „entsetzt“ und CDU-Kreistagsmitglied Heike Wissing gab noch zu Protokoll, sie erwarte von dem Grünen Vorschlag „null Erkenntnisgewinn.“ Es lässt sich daher unschwer festhalten, dass es der CDU offensichtlich an politischem Willen fehlt, sich um die Probleme auf dem westmünsterländer Wohnungsmarkt zu kümmern.
Der Wohnungsmangel gerade für junge Familien, für Seniorenhaushalte, Alleinstehende und „Geringverdiener*innen“ ist dabei im gesamten Kreis spürbar. Regelmäßig berichten die lokalen Medien über den Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Das was „der Markt“ anbietet, geht häufig am Bedarf vorbei. „Für uns Grüne ist gutes und bezahlbares Wohnen die zentrale soziale Frage unserer Zeit. Für immer mehr Menschen ist die Suche nach Wohnraum mittlerweile eine enorme Belastung,“ betont Jens Steiner, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Borkener Kreistag.
Mit ihrem Antrag verfolgen wir das Ziel, dass der Kreis Borken „sein Engagement im Bereich der Erhaltung und Schaffung von bezahlbaren Wohnungen verstärkt. Der Masterplan Wohnungsbau soll einen Leitfaden bieten, wie die Wohnungsbauentwicklung im Westmünsterland zukunftsgerichtet und nachfragegerecht gestaltet werden kann,“ betont Steiner. Dabei kommt es aus Sicht der Grünen insbesondere auf die enge Zusammenarbeit zwischen den kommunalen Verwaltungen sowie den Wohnungsbauträgern an. „Von einem Masterplan erhoffen wir uns eine gemeinsame und abgestimmte Strategie aller Beteiligten, wie wir in den nächsten Jahren eine Antwort auf die Wohnraumfrage geben können.“
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