Kreisarbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Energie

GRÜNE gründen Kommunale AG Wirtschaft & Energie im Kreis Borken

Der Start ist gelungen: Mit großem Zuspruch ist die kommunale AG Wirtschaft und Energie der GRÜNEN im Kreis Borken an den Start gegangen. Zahlreiche Interessierte kamen zum Gründungstreffen – ein deutliches Zeichen dafür, wie sehr die Themen Wirtschaft und Energie die Region bewegen.

„Der ländliche Raum braucht Lösungen – und zwar gemeinsam“, sagen die Initiatoren Thorben Fechler und Jens Grotstabel. In der neuen KAG wollen sie Akteur*innen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammenbringen, um Antworten auf die großen Fragen der Transformation zu finden – von der Energiewende bis zur Fachkräftesicherung. Regelmäßige Veranstaltungen, Firmenbesuche sowie fachliche Austauschformate sind bereits in Planung.

Jens Steiner: Kommunen als Orte des Wandels stärken
Landratskandidat Jens Steiner betonte in seiner Eröffnungsrede: „Die Kommunen sind die Orte, an denen Wandel greifbar wird – hier entscheidet sich, ob Klimaschutz und wirtschaftliche Innovation zusammenfinden.“ Mit Blick auf das strategische Konzept Kompass 2035 stellte er heraus, wie regionale Wertschöpfung durch Wind- und Solarkraft, Fachkräftegewinnung und Ausbildungspartnerschaften nachhaltig gestärkt werden können. Der Kreis Borken sei als Fairtrade-Kreis ein gutes Beispiel dafür, dass nachhaltige Entwicklung auch im Alltag sichtbar sei. „Wir müssen hier nicht nur für uns, sondern auch für die großen Energiezentren mitproduzieren.“ Die KAG biete die Chance, Ratsfraktionen besser zu vernetzen und Best-Practice-Beispiele zu teilen – als Plattform für Austausch, Innovation und politischen Rückenwind.

Stephan Postert: “Stadtentwicklung braucht ein Update“
Der Stadtentwickler Stephan Postert, eigens aus Hamburg angereist, setzte frische Impulse zur Stadt- und Regionalentwicklung. „Stadtentwicklung funktioniert wie ein Betriebssystem – ohne Updates läuft es instabil.“ In seinem Vortrag sprach er über neue Formen von Wertschöpfung und Lebensqualität in Innenstädten und forderte einen kollektiven Systemwandel: „Wir müssen uns fragen, was unsere Städte lebenswert, lohnenswert und liebenswert macht – und genau dort ansetzen.“ Die Rückkehr des Handwerks in zentrale Lagen, neue Geschäftsmodelle statt leerstehender Läden und ein klarer Fokus auf Gemeinwohl seien zentrale Hebel. Dabei gehe es auch um Haltung: „Demokratie ist erst dann geil, wenn sie weh tut – wir brauchen Mut, mit Vertrautem zu brechen um Neues zu schaffen.“ Stadtentwicklung dürfe kein rein verwaltungsinternes Thema sein, sondern müsse gesamtgesellschaftlich gedacht werden – mit Beteiligung, Vision und Umsetzung.

Jens Grotstabel, Stefan Postert und Thorben Fechler
Jens Grotstabel, Stefan Postert und Thorben Fechler

Michael Röls-Leitmann (MdL): Energie für alle – sozial gerecht und dezentral
Der Landtagsabgeordneter Michael Röls-Leitmann machte deutlich, dass jetzt der richtige Moment für diese KAG sei: „Wenn wir die Energiewende schaffen wollen, müssen wir sie für alle möglich machen – auch für die, die sich keine Solaranlage leisten können.“ Er kritisierte das mangelnde Engagement des neu besetzten Bundeswirtschaftsministeriums unter Ministerin Katherina Reiche (CDU) und warnte vor einem Einbruch ganzer Branchen in der Solar- und Wärmepumpentechnologie. Gleichzeitig machte er Mut: „Im Münsterland passiert heute schon vieles, was anderswo noch Zukunftsmusik ist.“ Es brauche praktikable Modelle wie Energie-Sharing, Solardächer auf kommunalen Gebäuden und lokale Wärmenetze. „Wir müssen Erfolgsgeschichten erzählen und dort anfangen, wo noch keine sind – einfache Botschaften, große Wirkung.“ Dabei sei klar: Die Energiewende darf nicht perfekt geplant sein – sie muss gemacht werden. Und zwar mutig, wirksam und sichtbar vor Ort.

Jens Grotstabel, Michael Röls-Leitmann und Thorben Fechler
Jens Grotstabel, Michael Röls-Leitmann (MdL) und Thorben Fechler

Einladung zur Mitwirkung: Zukunft beginnt im Kreis Borken
Die KAG Wirtschaft & Energie versteht sich als offene Plattform für Austausch, Innovation und kommunalpolitische Zusammenarbeit. Ziel ist es, Handlungsvorschläge auf kommunaler Ebene zu entwickeln, zu teilen und umzusetzen. Die GRÜNEN im Kreis Borken laden alle Interessent*innen ein: „Gestalten wir die Zukunft gemeinsam – gerechte, nachhaltig und konkret vor Ort. Denn: Global denken – lokal handeln.“

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