Der stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Verkehr, Wirtschaft und Bauen, Dietmar Eisele, und der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Jens Steiner, haben am Flughafen Münster Osnabrück FMO-Geschäftsführer Prof. Dr. Rainer Schwarz getroffen. Die Grünen im Kreistag Borken hatten zuvor dem sog. Finanzierungskonzept 2.0 des FMO im Kreistag Borken die Zustimmung verweigert. Von 2014 bis 2020 hatten die Gesellschafter den FMO bereits mit 100 Millionen Euro unterstützt. Weil der Flughafen Münster/Osnabrück (FMO) jedoch unter einem massiven Investitionsstau leidet, sollen die Gesellschafter zu dessen Beseitigung weitere 26 Millionen an Krediten zur Verfügung stellen. Diese sollen unter anderem verwendet werden, um die marode Deckschicht der Startbahn zu ersetzen, die Fluggastbrücken zu reparieren und eine neue Gepäckförderung zu installieren.
Die Grüne Kreistagsfraktion vertritt schon lange die Auffassung, dass der Kreis Borken sich aus dem Kreis der Gesellschafter des Flughafens zurückziehen solle und lehnt weitere Finanzspritzen in Form von Krediten oder Kapitalerhöhungen ab. Zwar hat der Kreis Borken nur eine Beteiligung von gerade einmal 0,45 % am Flughafen Münster-Osnabrück, doch schon diese Beteiligung kommt ihn teuer zu stehen. Allein in den letzten 5 Jahren musste der Kreis für diese Minibeteiligung von 0,45 % in Summe rund 380.000 Euro an die FMO-Gesellschaft als sogenannte Eigenkapitalzuführung überweisen. Dass von dem eingesetzten Kapital jemals etwas an den Kreis zurück fließen wird, halten die Grünen für höchst unwahrscheinlich. Der FMO befindet sich zu 95 Prozent im Eigentum der umliegenden Kommunen und Landkreise, welche ihn seit Jahren durch immer neues Geld am Leben erhalten.
Auch die aktuelle Geschäftsentwicklung beim Flughafen Münster-Osnabrück sehen die Grünen skeptisch. Die steigenden Fluggastzahlen sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie aktuell mit Billigangeboten erkauft werden. Nachhaltig sind diese Markterfolge nicht. Die Billigflüge wie auch die im neuen Flugplan hinzugekommenen Inlandflüge betrachten die Grünen auch wegen der Klimafolgen mit Sorge. Die Grünen kritisieren deshalb das neue Angebot einer Flugverbindung vom FMO nach Berlin. Während angesichts der Klimakrise Umweltschädigung und Treibstoffverbrauch reduziert werden müssten, geht der FMO offenbar einen anderen Weg. Auch das Argument, Zeit zu sparen, gelte nicht, schließlich müssen der Weg zum Flughafen und die Sicherheitskontrollen einrechnet werden. Angesichts des Klimawandels ist gerade im Verkehrssektor ein Umdenken und Umsteuern dringend erforderlich. Erheblich sinnvoller ist es deshalb, die zur Verfügung stehenden öffentlichen Mittel in Verbesserungen der Bahninfrastruktur zu investieren.
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