Grüne und UWG diskutieren künftige Kreisentwicklung

Die Weichen richtig stellen für den Weg des Kreises Borken in die Zukunft wollen die Kreistagsfraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und UWG/Stadtpartei, die im Rahmen einer gemeinsamen Klausurtagung Ideen, Wege und Herausforderungen für die Neuauflage des Kreisentwicklungsprogramms diskutiert  haben. Fast 50 Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker aus dem gesamten Kreisgebiet hatten sich auf Einladung der Fraktionsvorsitzenden Jens Steiner und Jörg von Borczyskowski in der Stadthalle Ahaus getroffen, um ihre Ideen für die Zukunft der Region einzubringen. Dabei ging es um Handlungsfelder, die das zukünftige Leben in den Städten und Gemeinden beeinflussen.

Im Handlungsfeld Wirtschaft und Bildung ging es vom Arbeitsmarkt über die Jugendhilfe und Integration bis hin zur Fachkräftesicherung und der Ausstattung und Qualität der Schulen in der Region. Die Stärken der Region mit ihrer vielschichtigen, mittelstandsorientierte Branchenstruktur weiter zu entwickeln, die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern am Berufsleben zu fördern, den grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt mit den Niederlanden aktiv zu gestalten, aber auch die Arbeitsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung zu erweitern und deren gleichberechtigte Teilhabe zu fördern, wurden hier intensiv diskutiert.  Im Anschluss begrüßten die Fraktionen zum Themenfeld Digitalisierung die Experten von Tobit.Software aus Ahaus für einen Impulsvortrag. Wie sich die Verwaltung, Bildungseinrichtungen aber auch das Leben in der Region digital stärker vernetzen und daraus Vorteile für alle entstehen können, wurde hier anhand der Beispiele der Telemedizin, digitaler Verwaltungsleistungen, Open Data und natürlich der Smart City Lösungen von Tobit wie dem automatischen Kaufhaus oder dem digitalen Hotel diskutiert. „Digitalisierung zieht sich als Querschnittsthema durch alle Themenbereiche und Herausforderungen der Zukunft,“ fasset UWG-Fraktionsvorsitzender Jörg von Borczyskowski zusammen.

Im Bereich der Mobilität diskutierten Grüne und UWG über die Gestaltung der Mobilitätswende und den Ausbau der Wasserstoff- und Elektroinfrastruktur. Wichtige Schwerpunkte sind dabei aus Sicht der Fraktionen der Ausbau der weitere ÖPNV-Strukturen im Kreis, vor allem die Münsterland S-Bahn und die Schnellbusverbindungen, die Stärkung digitaler Angebote wie Car- und Ridesharing. „Wichtig ist, dass der öffentliche Verkehr attraktiv und bezahlbar ist,“ betonte Jens Steiner, Vorsitzender der Grünen Kreistagsfraktion. Im Handlungsfeld Familienfreundlichkeit, Generationen und Lebensqualität wurden im Anschluss Projektvorschläge aus den Bereichen gesundes Leben und Umfeldgestaltung sowie Kinder, Jugend und Teilhabe beraten. Unter anderem waren Angeboten gegen eine Vereinsamung im Alter oder eine Initiative zur Zukunft der ärztlichen Versorgung Projekte, denen die Teilnehmer in der Diskussion eine hohe Bedeutung zusprachen. Ein besonderes Augenmerk legten die Politikerinnen und Politiker auch darauf, dass die Politik gerade die Schwachen schützen und fördern müsse.

Zum Abschluss des Tages berieten die Teilnehmer den Themenblock Umwelt, Landwirtschaft und Klima gemeinsam mit Vertretern von Fridays for Future und dem Naturschutzverband NABU sowie mit aktiven Landwirten aus der Region. Lotte Elkemann von Fridays for Future appellierte an die Politiker, mit konkreten Maßnahmen stärker an Klimaschutz und Klimafolgenanpassung zu arbeiten, zugleich gelte es, die Biodiversität und die Artenvielfalt sichern. Die Teilnehmer interessierten sich unter anderem für Projektvorschläge wie die Umsetzung und den Ausbau eines regionalen Wärmenetzes, die Sicherung des Trinkwassers und eine Minimierung der Grundwasserbelastung, effektiver Hochwasserschutz, der Ausbau der Erneuerbaren Energien sowie der Klimaschutz bei der Wohnbebauung durch bessere Dämmung und PV-Anlagen.

Die beiden Fraktionsvorsitzenden dankten zum Abschluss für die rege Beteiligung an dem Zukunftsdialog: „Danke für die vielen Hinweise von aus den Städten und Gemeinden, von Unternehmen, Verbänden und Fachleuten. Wir haben zusammen den Anstoß für eine Fortentwicklung des Kreisentwicklungsprogramms gegeben und erheben für uns den Anspruch, diesen Programmprozess aktiv mitzugestalten und eigene politische Akzente dabei einzubringen. Eure Beiträge bereichern das Kreisentwicklungsprogramm, das wir bürgernah gestalten möchten. Wichtig ist uns: Die Region soll sich aktiv mit der Frage der Kreisentwicklung auseinandersetzen und eine breite Beteiligung von Bürgerschaft und Politik muss gesichert sein.“

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