Grüne weisen FDP Vorstoß zurück: „Erneuerbare und Energieeffizienz statt Fracking“

Angesichts der aktuellen Gaskrise fordert der FDP-Landtagsabgeordnete Höne aus Coesfeld Fracking-Gasbohrungen im Münsterland. Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag, Jens Steiner, weist den FDP-Vorschlag als „unsinnig und gefährlich“ zurück. „Die Erschließung von Fracking-Gas in Deutschland ist mit vielen Unwägbarkeiten verbunden und würde schon rein technisch viele Jahre dauern, von den notwendigen Sicherheitsüberprüfungen und Genehmigungen ganz zu schweigen,“ erklärt Steiner. Vor diesem Hintergrund hat der Kreistag auch bereits 2011 und 2013 einstimmig – also mit Stimmen der FDP – Resolutionen gegen das Fracking im Kreis Borken verabschiedet. „Fracking ist nicht von ungefähr seit 2017 praktisch verboten,“ betont Steiner. Insbesondere für das Grund- und Trinkwasser und durch die Durchlöcherung der geologischen Formationen im Untergrund bestehen erhebliche Gefahren. „Wie wichtig sichere Versorgung mit sauberem Wasser ist, zeigen gerade die zunehmenden Dürreperioden,“ sagt der Grüne Kreistagsabgeordnete. Hinzu komme, dass allein die zeitlichen Voraussetzungen den FDP-Wunsch nach Fracking den Sinn entziehen: Wenn überhaupt, stünde Fracking-Gas erst dann zur Verfügung, wenn es nicht mehr gebraucht würde und aus Klimaschutzgründen auch gar nicht mehr verbrannt werden dürfte.

Die Behauptung des Landtagsabgeordneten, Deutschland würde zuhause kein Fracking zulassen, aber gerne gefracktes Gas importieren, führe in die Irre. „Klar, Fracking ist überall auf der Welt ein Umweltrisiko. Es macht aber einen Unterschied ob in der Krise bestehende Fracking-Infrastrukturen genutzt werden und wir für einen kurzen Zeitraum neben konventionell gefördertem Gas auch teilweise gefracktes Gas importieren oder ob wir uns durch den Aufbau einer neuen fossilen Infrastruktur für lange Zeit an die Nutzung einer umwelt- und klimagefährdenden Technologie binden,“ sagt Steiner.  „Die Vorschläge zur verstärkten Förderung fossiler Energien in Deutschland helfen nicht für die aktuelle Energieversorgung und sind nichts weiter als gefährlicher rückwärtsgewandter Populismus. Interessanterweise sind die aktuellen Befürworter von Fracking und Co genau dieselben, die mit aller Kraft den Ausbau der Erneuerbaren und die schnelle Stärkung der Energieeffizienz verhindern wollen.“

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