In der Chayns App des Unternehmens Tobit.Labs, mit der im Kreis Borken die überwiegende Zahl der Corona-Tests und Anmeldungen zu Corona-Impfungen durchgeführt werden, war am vergangenen Wochenende eine Straßenkarte mit roten Punkten abrufbar, die augenscheinlich einzelne Infektionsfälle darstellten. Es war möglich, die Darstellung so detailliert zu vergrößern, dass die Punkte einzelnen Häusern zugeordnet werden konnten. Bürger*innen, die sich aktuell in Quarantäne befinden, gaben an, dass ihre Häuser in dieser Form markiert gewesen sein. Die Grünen im Kreistag, wollen nun von Landrat Dr. Zwicker wissen, was der Kreisverwaltung zum Datenschutz in der Chayns App bekannt ist.
„Im Rahmen der Bekämpfung der Corona Pandemie ist das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Maßnahmen und natürlich auch die organisatorische und technische Abwicklung derselben von unschätzbar hoher Bedeutung,“ sagt der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Jens Steiner. Die Kreisverwaltung habe in der Vergangenheit die Nutzung der Chayns App uneingeschränkt empfohlen und die Menschen im Kreis öffentlich aufgerufen, diese zu nutzen. Daher sei es wichtig, nun auch zu erfahren, welche Informationen die Kreisverwaltung von der Firma Tobit.Labs bezüglich der geschilderten Darstellung von Corona-Infizierten erhalten hat. Das Unternehmen hat bisher nur erklärt, auf der Karte seien „einzelne Fälle in einem Umkreis von etwa 500 Metern rund um die tatsächliche Adresse dargestellt worden“. Das lasse die Frage offen, woher hatte das Unternehmen diese Daten der Infizierten habe und ob diese mit einer derartigen Veröffentlichung einverstanden waren, erklärt Steiner. „Insgesamt muss nun geprüft werden, in welcher Form ist der Schutz persönlicher Daten bei der Nutzung der Chayns App gewährleistet ist und wie dies kontrolliert wird.“ Die Grünen möchten deshalb, dass der Landesdatenschutzbeauftrage eingeschaltet wird, um den Hinweisen nachzugehen und die Erklärung des Unternehmens Tobit.Labs zu überprüfen.
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