Grüne zum Markenprozess Münsterland: Kein zweites Fass ohne Boden

Der Vorschlag von Landrat Dr. Zwicker, den Zuschuss an den Münsterland e.V. zur Finanzierung des Markenprozesses Münsterland ab dem kommenden Jahr auf insgesamt 684.500 Euro zu erhöhen, stößt auf scharfe Kritik der Grünen Kreistagsfraktion. Die Grünen hatten bereits im vergangenen Jahr den aus heutiger sich fast moderat erscheinenden zweckgebundenen Zuschuss für den Markenprozess in Höhe von jährlich 74.000 Euro im Kreistag abgelehnt. „Der Markenprozess ist außer Kontrolle geraten,“ sagt Jens Steiner, stellvertretender Vorsitzender der Grünen Kreistagsfraktion. Der Zuschussbedarf für die Marke Münsterland habe sich innerhalb eines Jahres nahezu vervierfacht. Dabei bleibe es seitens des Münsterland e.V. bei „bloßen Absichtserklärungen und Ideenwolken“, kritisiert Steiner. Klare Zieldefinitionen fehlen dem Markenprozess. So sei es nicht einmal möglich in kommenden Jahr zu überprüfen, ob der Prozess auch die selbstgesteckten Erwartungen erfülle. „Wer sich keine Ziele gibt, der kann die natürlich auch nicht unterlaufen,“ sagt Steiner.

Bislang zumindest falle die Bilanz des Markenprozesses bescheiden aus, kritisieren die Grünen. Nach einem Jahr gibt es noch nicht einmal einen Claim zur neuen Marke. Dafür aber offenbar eine neue markenführende Werbeagentur. „Wo die bisherige hin verschwunden ist, darüber gibt die Sitzungsvorlage des Landrats keinen Aufschluss,“ so Steiner. Sicher sei sich der am Flughafen Münster-Osnabrück beheimatete Münsterland e.V. eigentlich nur, dass er mehr Geld brauche. „Wenn es bei dem bisherigen Tempo der Kostensteigerungen bleibt, dann können wir ab 2021 wohl eine Millionen an den Münsterland e.V. überweisen,“ sagt Steiner mit Blick auf die bisherige Kostenentwicklung. „Nach dem FMO brauchen wir kein weiteres Fass ohne Boden im Münsterland. Besonders absurd wird es, wenn man die Spendierfreudigkeit des Landrats in Relation zu anderen Maßnahmen setzt, für die Landrat und CDU nicht bereit waren auch nur einen Bruchteil dieser Summe auszugeben: die Ausbildungsförderung für Altenpfleger*innen, die Finanzierung des Sozialtickets oder Maßnahmen zur Reduktion der hohen Nitratwerte im Grundwasser. Wir werden daher dieser exorbitanten Kostenerhöhung nicht zustimmen.“

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