Der „Fairtrade Deutschland e.V.“ hat jetzt den Kreis Borken offiziell als „Fairtrade-Kreis“ zertifiziert. Damit wird offiziell dokumentiert, dass sich der Kreis für fairen Handel und die damit verbundene weltweite Kampagne einsetzt. Diese sollen weiter in enger Abstimmung mit den im Kreisgebiet bereits für die Fairtrade-Initiative engagierten Städte und Gemeinden verfolgt werden. Die entsprechende Zertifizierungsauszeichnung überreichte der Fairtrade-Ehrenbotschafter Manfred Holz. Der Titel wird zunächst für zwei Jahre vergeben. Dietmar Eisele, Vorsitzender der Kreisentwicklungsausschusses zeigte sich sehr erfreut, dass „der Kreis Borken nun auch zu den 55 ‚Fairtrade-Kreisen‘ in Deutschland gehört“.
Den Anstoß für die Beteiligung an der Fairtrade-Initiative hatte ein Antrag der Grünen im Kreistag gegeben. Um die Zertifizierung erreichen zu können, musste die Kreisverwaltung daraufhin unter anderem Einzelhandelsgeschäfte und Gastronomiebetriebe in der Region finden, die Fairtrade‐Produkte anbieten. Außerdem sollten sich Glaubensgemeinschaften, Schulen und Vereine an dem Projekt mit eigenen Bildungsaktivitäten und Produktvermarktungen beteiligen. Bereits bestehende lokale Aktivitäten zur Förderung des fairen Handels konnten durch den Zertifizierungsprozess ausgeweitet oder gänzlich neu ins Leben gerufen werden. Eine Steuerungsgruppe, bestehend aus Fachleuten der Kreisverwaltung Borken, der Kreispolitik, des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA), der Volkshochschule sowie der kreisangehörigen Kommunen entwickelte weitere Ansätze für gemeinsame, kreisweite Aktionen bei der „Fairen Woche“ (13. bis 27. September 2024).
„Die Auszeichnung ist ein schönes Zeugnis für die nachhaltige Verankerung des fairen Handels im Westmünsterland. Lokale Akteure aus Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft arbeiten hier eng für das gemeinsame Ziel zusammen. Ich bin stolz, dass der Kreis Borken dem internationalen Netzwerk der Fairtrade-Towns angehört,“ sagte der Grüne Kreistagsabgeordnete Dietmar Eisele, der ebenfalls der Steuerungsgruppe angehört. „Wir wollen den fairen Handel auf kommunaler Ebene fördern und regionale Akteure aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft zusammenbringen. Wir machen uns im Kreis Borken mit Vorteilen für alle Projektpartner für den fairen Handel, bessere Arbeitsbedingungen in den Entwicklungsländern und mehr Bewusstsein für die Auswirkungen des konventionellen Handels auf Umwelt und den Menschen stark“.
Auch im Anschluss an die erfolgreiche Zertifizierung als „Fairtrade-Kreis“ können sich interessierte Betriebe und Unternehmen im Kreis Borken, die bislang keine Fairtrade-Produkte anbieten, weiterhin gerne beim Kreis Borken für eine Beratung melden. Als Ansprechpartnerin steht dafür Caren Heidemann, Mitarbeiterin in der Fachabteilung Kreisentwicklung, zur Verfügung (E-Mail: c.heidemann@kreis-borken.de oder Telefon: 02861/681-2476).
Zum Hintergrund:
„Fairtrade-Towns“ setzen sich verstärkt auf lokaler Ebene für fairen Handel ein und unterstützen damit die weltweite Kampagne. Die Fairtrade-Standards umfassen soziale, ökologische und auch ökonomische Kriterien, um eine nachhaltige Entwicklung der Produzentenorganisationen in Ländern des globalen Südens (Afrika, Asien und Lateinamerika) zu gewährleisten. Diese Standards sind insbesondere folgende:
- geregelte Arbeitsbedingungen
- Verbot ausbeuterischer Kinderarbeit
- umweltschonender Anbau
- Schutz natürlicher Ressourcen
- Bezahlung von Fairtrade-Mindestpreis und Prämie
- Nachweis über Waren- und Geldfluss
In Deutschland gibt es aktuell mehr als 870 und in Nordrhein-Westfalen rund 180 „Fairtrade-Towns“. Weitergehende Informationen zum Thema finden sich im Internet unter www.fairtrade-deutschland.de.
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