Schon seit vielen Jahren wird im Kreistag fraktionsübergreifend mit Sorge beobachtet, dass bei einer größeren Zahl von Rettungseinsätzen in Schöppingen, vor allem im Ortsteil Eggerode, die vorgesehene Hilfsfrist von 12 Minuten, innerhalb derer der Rettungsdienst am Einsatzort eintreffen soll, nicht eingehalten wird. Im Juni des vergangenen Jahres gab der Kreistag deshalb einstimmig ein Gutachten zur Fortschreibung des Rettungsdienstbedarfsplans für den Kreis Borken in Auftrag, um die aktuelle Situation des Rettungsdienstes zu überprüfen und mögliche Optimierungsmöglichkeiten zu identifizieren. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden nun veröffentlicht. Während in weiten Teilen des Kreises der Rettungsdienst sehr gut aufgestellt ist, empfehlen die Gutachter in Schöppingen den Neubau einer Rettungswache mit einem dort rund um die Uhr stationierten Rettungswagen.
„Die Einhaltung der Hilfsfrist ist in den vergangenen Jahren in Schöppingen immer problematischer geworden, so dass in 2021 nur noch 65% der Rettungseinsätze innerhalb der Hilfsfrist erfolgten,“ sagt Jens Steiner, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Kreistag. Die Ergebnisse des Gutachtens werden nun in den zuständigen Gremien des Kreistages beraten und dann mit den Krankenkassen, die den Rettungsdienst finanzieren, den Kommunen und den Betreibern der Rettungswachen abgestimmt. „Wir begrüßen sehr, dass mit dem nun vorliegenden Gutachten die Notwendigkeit zum Neubau einer Rettungswache in Schöppingen gegenüber den Krankenkassen zweifelsfrei belegt werden kann. Jetzt müssen alle Beteiligten schnell gemeinsam handeln, um zeitnah in der Vechtegemeinde mit dem Bau beginnen zu können.“
Das Gutachten zudem die Verlagerung des Standortes der Rettungswache Gescher aus der Innenstadt in Richtung B 525, um die Mitversorgung von Velen weiter zu verbessern. Dazu sollte an dieser Wache ein zweiter, dann 12 Stunden am Tag besetzter Rettungswagen stationiert werden. Außerdem soll der Rettungswagen in Südlohn künftig an 365 Tagen rund um die Uhr besetzt werden. Gleiches gilt für die jeweils zweiten Rettungswagen an den Standorten Ahaus, Borken und Gronau. Am Standort Bocholt soll ein vierter Rettungswagen stationiert werden, der primär für Verlege-Einsätze eingesetzt werden soll.
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