Am Dienstag, 26. November 2019, wird es in den Räumen des Gymnasiums Georgianum, Zwillbrocker Straße 3, um 19 Uhr eine Informationsveranstaltung zum Thema „Notarztversorgung im Raum Vreden“ geben. Eingeladen dazu sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger. Das ist das Ergebnis eines Gespräches auf Einladung des Vorsitzenden des für den Rettungsdienst zuständigen Kreistagsausschusses für Sicherheit und Ordnung, Jens Steiner, der auch stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen im Kreistag ist.
Der Kreis Borken wird als Träger des Rettungsdienstes in Absprache mit der Stadt Vreden und dem Klinikum Westmünsterland die Informationsveranstaltung organisieren. Fachleute werden die rettungsdienstlichen Abläufe schildern, die anstehenden Veränderungen in den Rahmenbedingungen der Notarztversorgung für Vreden erläutern und die künftige Vorgehensweise vorstellen. Am 30. Oktober wird das Thema Notarztversorgung in Vreden zusätzlich in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses der Stadt Vreden beraten werden.
„Alle Fraktionen im Kreistag betrachten die Entwicklung in Vreden mit Sorge“, betont Jens Steiner. Allerdings könne man personelle Engpässe bei der Stellung von Notärzten durch das Krankenhaus Vreden nicht einfach wegdiskutieren, sondern müsse gemeinsam mit allen Beteiligten nach Lösungen suchen, um „auch weiterhin die Vredener Bevölkerung im Notfall optimal zu versorgen.“ Die Vredener Bürgerinnen und Bürger dürften sich zu Recht auf den Rettungsdienst verlassen und können diesem auch in Zukunft hohes Vertrauen entgegen bringen, betont Steiner.
Der Kreis Borken hat als Träger des Rettungsdienstes die bedarfsgerechte und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Leistungen der Notfallrettung und des Krankentransports zu gewährleisten. Dabei stellen die Krankenhäuser aufgrund von vertraglichen Vereinbarungen die Notärzte. Das Klinikum Westmünsterland hat nun den Vertrag zur Notarzt-Gestellung durch das Krankenhaus Vreden mit Wirkung zum 31. Dezember 2019 aufgrund geänderter personeller Rahmenbedingungen kündigen müssen. Gleichzeitig wird es jedoch auch in Zukunft die notärztliche Versorgung des Raumes Vreden über die Krankenhäuser Ahaus und Stadtlohn sicherstellen.
Die rund um die Uhr besetzte Rettungswache Vreden, für die der Kreis Borken gerade ein neues Gebäude errichtet, wird weiterhin mit ihrem qualifizierten Personal die Versorgung der Bevölkerung gewährleisten. Da der Rettungswagen auch zukünftig aus Vreden komme, werde sich die Zeit, in der im Notfall Hilfe zur Verfügung steht, nicht verändern. Auf jedem Rettungswagen fährt mindestens ein Notfallsanitäter mit. Dieser relativ junge Beruf ist die höchste, nichtärztliche Qualifikation in der Notfallrettung. Die Ausbildung dauert drei Jahre und erfolgt an einer Rettungsdienstschule. Sie umfasst auch Praktika in Krankenhäusern und auf Rettungswachen. Notfallsanitäter verfügen über vielfältige Kompetenzen. Sie dürfen invasive Maßnahmen durchführen. Dazu gehören unter anderem das Legen eines Zuganges, die Vergabe von Medikamenten oder auch das Intubieren eines Patienten. „Der Notfallsanitäter ist damit die höchste Qualifikation nach dem Notarzt selbst“, sagt Jens Steiner.
Die sehr gut ausgebildeten Notfallsanitäter sind auch der Grund, wieso die Zahl dieser Notarzteinsätze in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen ist. Gab es 2016 waren es noch 484 Einsätze für den Notarzt in Vreden, so rückte er in 2018 nur noch 363 mal aus.
Für Steiner als Ausschussvorsitzenden ist es nun wichtig, die Bürgerinnen und Bürger umfassend über die neue Situation zu informieren und allen die Möglichkeit zu geben, Fragen zu stellen oder auch Anregungen zu machen. Der Kreistagsabgeordnete plädiert dafür, dies auch weiterhin überparteilich zu machen. „Wir müssen sachgerechte Lösungen finden, um das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in den Rettungsdienst sicherzustellen “, sagt er. Nach der Informationsveranstaltung sollen die Menschen in Vreden das Ergebnis dann selbst bewerten. „Es geht darum, alle Informationen zur Verfügung zu stellen. Zusätzlich wird der Kreis deshalb eine Liste mit häufigen Fragen und deren Antworten vorbereiten, die im Internet veröffentlicht werden sollen, so dass alle Bürgerinnen und Bürger darauf zugreifen können.
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