Am 21.7.2021 haben die Kreisverbände des Münsterlandes – Borken, Coesfeld, Steinfurt, Warendorf und Münster – zu einer Pressekonferenz in Münster eingeladen. Auf dieser Pressekonferenz wurde die Position der Grünen zu der Endlagersuche für hochradioaktiven Atommüll vorgestellt. Anwesend waren neben der Presse Vertreter aus den Kreisverbänden des Münsterlandes, Vertreter des Regionalrates und die Direktkandidaten und Direktkandidatinnen für die Bundestagswahl. Der Kreisverband Borken war durch Alexandra Schoo, die grüne Direktkandidatin im Wahlkreis 124, Arno Heipel und Vorstandsprecherin Monika Logermann vertreten. Die Pressekonferenz wurde von Maria Klein-Schmeink, MdB, geleitet.
Maria Klein-Schmeink wies auf das Endlagergesetz von 2017 hin, in dem festgelegt ist, dass bis 2031 ein Standort in Deutschland für den Atommüll gefunden werden muss, in dem ab 2050 die Lagerung beginnt. Für das Münsterland ist die Frage nach der Endlagersuche von Interesse, da hier der Untergrund nach heutigem Erkenntnisstand geeignet erscheint. In unserem direkten Umfeld befinden sich
- die stillgelegten und zurückzubauenden Kernkraftwerke Hamm-Uentrop (1989 – 1990 ) und Lingen ( 1968 – 1979 )
- das noch in Betrieb befindliche Kernkraftwerk Emsland (1988 – 2022)
- die Urananreicherungsanlagen Gronau und Almelo, NL. Sie werden nach dem Ausstieg aus der Kernenergie weiter Uran aufarbeiten.
- die Zwischenlager Ahaus und Lingen
- die Brennelementefertigung in Lingen, wo auch nach dem Ausstieg weiter Brennelemente gefertigt werden.
Atomausstieg beinhaltet für die Grünen, dass alle Anlagen sofort stillgelegt, rückgebaut und möglichst sicher entsorgt werden. Atomausstieg bedeutet weiter, dass die Werke im Münsterland, die für Kernkraftwerke arbeiten, auch geschlossen werden. Die Grünen führen seit der Gründung einen Kampf gegen die hochriskante Technologie Atomkraft. Trotzdem kommt das St. Florians – Prinzip (Bei uns nicht!) für die Lagerung des Atommülls nicht in Frage.
Es muss ein Standort gefunden werden, an dem Atommüll rund 1 Millionen Jahre gelagert werden kann, bis er zerfallen ist und die Radioaktivität keine Gefahr mehr bedeutet. Für die Suche gilt das Prinzip der weißen Landkarte: Kein Ort ist von vornherein ausgeschlossen oder bevorzugt. Mit dem vereinbarten mehrstufigen und wissenschaftlichen Verfahren des Endlagergesetzes wurden in der ersten Stufe Teilgebiete ausschließlich nach geologischen Gesichtspunkten bewertet, nicht nach politischen. So wurden Flächen in Deutschland dargestellt, deren Untergrund nach heutigem Erkenntnisstand geeignet erscheint, u.a. auch die Ton- und Salzformationen im Münsterland.
In den nächsten Schritten werden auf der Grundlage dieser geowissenschaftlichen Eingrenzung Standortregionen und danach konkrete Standorte ermittelt. Diese Suche muss nach Vorstellung der Grünen transparent erfolgen, die Bürger und Bürgerinnen müssen einbezogen werden. Auf dieser Pressekonferenz in Münster wurde festgehalten: Die Grünen werden diese Prozesse sachlich, aber auch wachsam und kritisch verfolgen!
Weiterführende Links:
Positionspapier der Grünen im Münsterland zur Atommüllendlagerung
Statement Grüne Ahaus: Endlagersuche nur mit maximaler Transparenz
Pressestatement von Alexandra Schoo zu Atommüllendlagersuche Münsterland
Zwischenbericht Teilgebiete der Bundesgesellschaft für Endlagerung
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