Der Kreis Borken prüft eine Teilnahme an dem vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW geförderten Projekt “In Zukunft inklusiv. Mit politischer Partizipation zum Kreis für alle.” der LAG Selbsthilfe NRW.
Sachdarstellung:
Die Träger öffentlicher Belange wirken aktiv auf ein Umfeld hin, in dem Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt mit anderen wirksam und umfassend an der Gestaltung der inklusiven Lebensverhältnisse mitwirken können. Dabei sollen Menschen mit Behinderungen darin unterstützt und ermutigt werden, ihre Vereinigungsfreiheit wahrzunehmen, ihre eigenen Kompetenzen zu stärken, in ihren eigenen Angelegenheiten selbstständig und selbstbestimmt tätig zu werden, sowie ihre Interessen zu vertreten. Wesentlich hierfür sind insbesondere Organisationen von Menschen mit Behinderungen, die sie auf Landesebene und kommunaler Ebene vertreten, sowie geeignete unabhängige Beratungs- und Unterstützungsstrukturen.
§ 9 Abs. 3 IGG NRW
Für die unterschiedlichsten Lebensbereiche von Menschen mit Behinderungen gibt es umfangreiche ganz individuelle Hilfsangebote. Für diese Hilfen sind häufig unterschiedliche Behörden zuständig. Vielfach wissen Ratsuchende nicht, an wen sie sich in erster Linie wenden können. Die Behindertenbeauftragte des Kreises Borken ist dabei Anlaufstelle für alle Menschen mit Behinderung und deren Angehörige und berät diese zu allen Fragen rund um das Thema „Behinderung“ und stellt bei Bedarf Kontakt zu anderen Behörden und Stellen her. Über die persönliche Beratung hinaus berät die Behindertenbeauftragte die in der Behindertenarbeit tätigen Vereine und Verbände und ist darüber hinaus Geschäftsführerin des Arbeitskreises Behindertenhilfe im Kreis Borken und arbeitet auch im Arbeitskreis aller Behindertenkoordinatoren aus NRW mit.
Das Projektziel von “In Zukunft inklusiv. Mit politischer Partizipation zum Kreis für alle.” ist die Schaffung von politischen Beteiligungsstrukturen und einer Interessenvertretung. Dies stellt eine ideale Ergänzung der bereits bestehenden Angebote des Kreises im Bereich der Unterstützung von Menschen mit Behinderung da. Die Schaffung von Beteiligungsstrukturen wirken sich positiv auf die generelle Teilhabe und Beratung aus.
Die Entwicklung dieses inklusiven Gemeinwesens gelingt nur mit politischer Teilhabe. Es braucht die aktive Beteiligung insbesondere von Menschen, die in politischen Gremien nach wie vor unterrepräsentiert sind. Denn ihre Expertise wird oft nicht gehört, ihre Bedarfe nicht gesehen und damit in der kommunalen Planung nicht berücksichtigt. Menschen mit Behinderungen können, als Expert*innen in eigener Sache, wesentliches Wissen zur Ausgestaltung inklusiver Gemeinwesen beitragen.
Das Projekt bietet dabei für einen Zeitraum von drei Jahren kostenfrei die Unterstützung bei Aufbau und Etablierung wirksamer und nachhaltiger politische Teilhabestrukturen für Menschen mit Behinderungen auf Kreisebene an. Die Teilnehmer-Kreise profitieren von fundierten Weiterbildungsangeboten und Kursen für die Verantwortlichen und Akteur*innen im Kreis, einer kontinuierlichen Prozessbegleitung mit fachlicher Beratung, steten Rückgriff auf wissenschaftliches Hintergrundwissen und Erfahrungswissen sowie die Einbindung in wertvolle Netzwerke.
Weitere Informationen: https://www.lag-selbsthilfe-nrw.de/projekt-2/in-zukunft-inklusiv/
Mit freundlichen Grüßen
Jens Steiner
Vera Timotijević
Dietmar Eisele
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