Zustand Oberflächengewässer im Kreis Borken gemäß EU-WRRL

Die Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union (EU- WRRL) legt fest, dass Gewässer in einem „guten ökologischen Zustand und chemischen Zustand“ versetzt werden sollen. Aufgrund von Verzögerungen in Deutschland wurde die Frist 2015 verfehlt und für viele Gewässer die Frist bis 2021, respektive 2027 verlängert. Das Umweltministerium NRW erklärt zu diesem Thema: „Der Zustand der Gewässer in NRW ist gemäß den derzeitigen Bewertungsverfahren weiterhin deutlich von den Zielen entfernt, die in der Wasserrahmenrichtlinie festgelegt werden.“

Daher bitten wir um Beantwortung folgender Fragen:

  1. Welche Gewässertypen und Wasserkörper sind vom Kreis Borken in welcher Funktion zu überwachen bzw. zu dokumentieren?
  2. Wie sind die – durch den Kreis Borken – zu überwachenden Gewässer in Bezug auf die WRRL im Vergleich zu anderen Regionen in NRW zu bewerten
    • in Bezug auf die chem. Gewässerqualität?
    • in Bezug auf die ökologische Gewässerqualität?
    • hinsichtlich z.B. der geforderten Durchgängigkeit für Fische? 
  3. Ist es realistisch, die Ziele der WRRL bis 2021, respektive für die Ausnahmen bis 2027 vollumfänglich zu erreichen?
  4. Welche Erfolge wurden -ggf. lokal- bislang erzielt?
  5. Wurde das „Verschlechterungsverbot“ für Oberflächengewässer eingehalten und wenn nein, kann eine Ursache ausfindig gemacht werden z.B. Eintragsquellen oder mangelhafter Ausbau von z.B. Fischtreppen?
  6. Sollte es zu keiner signifikanten Verbesserung gekommen sein, hat die Kreisverwaltung ausreichende personelle Ressourcen zur vollumfänglichen Umsetzung der WRRL inkl. der dauerhaften Überwachung des Verschlechterungsverbots, sowie der Erfassung von (pot. Punkt-)Eintragsquellen in Oberflächengewässer zu garantieren?

Die Dürren der letzten Jahre haben auf unser Wasser Einfluss genommen. Ein Teilaspekt ist das Versiegen von Quellbereichen und kleinen Bächen temporär oder etappenweise sowie potenziell das „Aufkonzentrieren“ der Fließgewässer auf Grund des geringen Wasserstandes.

Daher bitten wir zusätzlich um die Beantwortung der folgenden Fragen:

  1. Welche Gewässer/Bäche sind aufgrund der heißen Sommer der vergangenen Jahre im Kreis Borken ausgetrocknet?
  2. Wie bewertet die Kreisverwaltung auf Grund der Dürre die Situation der Quellen im Kreis?
  3. Welche Schäden traten im Quellbereich bislang auf, welche Anstrengungen werden zu einer Wiederherstellung unternommen?
  4. Kam es bereits zu Verlusten von typischen Arten der Quellbereiche?
  5. Kann trotz Dürren und Beeinträchtigungen ein “guter ökologischer Zustand” und ein “guter mengenmäßiger Zustand” des an Quellen austretenden Grundwassers hergestellt werden?
  6. Kam es zu „Aufkonzentrationen“ insbesondere nach Punkteintragsquellen, die einen (kurzfristigen) Einfluss auf den chem. Gewässerzustand hatten insbesondere bei Fließgewässern hatte?

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