Heinrich Rülfing: Für uns in den Landtag

Guten Tag! Mein Name ist Heinrich Rülfing. Ich bin kein glattgebügelter Parteisoldat, nicht schnurgerade und geschliffen, nicht makel- und nicht fehlerlos. Ich bin eckig und kantig, manchmal etwas ungeduldig aber herzensgut (sagt meine Frau). Und ich bin zornig wenn ich sehe und spüre wie leichtfertig wir mitunter mit dieser unserer Erde umgehen.

Ich nehme mich da gar nicht aus. Ich weiß, wie schwer es ist, alte Gewohnheiten zu ändern, wie schwer es fällt, bisheriges Verhalten über Bord zu werfen und im Alltag andere neue Wege zu gehen. Mittlerweile bin ich überzeugt, dass wir alles in die Sicherung unsere Lebensgrundlagen investieren müssen.

Wie gesagt, das ist nicht leicht und nicht mal eben gemacht. Ich weiß, wovon ich rede! Ich kenne die Untiefen wenn man sein Leben und das seiner Familie umkrempelt. Mein Schritt von der konventionellen Landschaft zum Biobauern war und ist begleitet von Unverständnis, Hohn, Spott und mitunter auch Anfeindung. Nicht zuletzt weil meine politische Heimat nun auch dort ist, wo der Erhalt unserer Natur, unserer Umwelt, wo die Rücksicht auf die Generationen, die nach uns kommen an vorderster Stelle steht.

Ich brauche Sie, um diese Dinge an entscheidender Stelle umsetzen zu können. Ich brauche Ihre beiden Stimmen am 15. Mai. Ihre Erst- und Zweitstimme helfen bei dem, was uns allen so schwer fällt: Veränderung!

Ich kenne die Vernachlässigung der CDU bei allen Umweltthemen aus Erfahrung. Unsere Landwirtschaft hat viele Betriebe aufgeben müssen, die Natur, Belastung unserer wichtigsten Ressource Wasser, der Insekten einhergehend mit dem Vogelschwund, Klimaschutz: alles hat unter einer falsch verstandenen Wirtschaftspolitik der CDU gelitten. Den Erhalt unserer Schöpfung keine Priorität einzuräumen ist ein eklatantes Versäumnis der CDU der letzten Jahrzehnte. 

Meine Motivation für die NRW Wahlam 15. Mai ist daher, die Wählerinnen und Wähler zu überzeugen Grün und damit unsere Partei der wirklichen Mitte zu wählen, um damit mehr Umwelt, mehr Klimaschutz in die Landespolitik zu bringen, mit dem Streben verantwortungsbewusst Regierungsverantwortung in Düsseldorf zu übernehmen.

Wir müssen Bauern und Bäuerinnen endlich wieder eine Perspektive zu umweltgerechtem und finanziell nachhaltigem Wirtschaften ermöglichen. Regionale Kreisläufe der Versorgung von Mensen von Kitas bis zum Senioren wohnen, dass muss ein Ziel sein.

30 % der Bevölkerung isst täglich außer Haus. Hier ist ein Anteil 50 % regional und Bio erzeugten Lebensmitteln landesweit einzuführen, ein Ziel, für das ich auch bereits vor Ort im Kreistag Borken eingetreten bin. Leider steht dem bislang noch die CDU mit ihrer Blockadehaltung im Weg. 

Anlaufstellen müssen in Städten und beim Kreis geschaffen werden, um Küchenpersonal und Cateringunternehmen zu beraten und um Netzwerke zu bilden und Akteure zusammen zu führen, um gesünder zu kochen und zu Essen. Damit auch Lebensmittel erzeugende Landwirt*innen in Isselburg, Bocholt, Rhede und Borken erhalten bleiben.

Die Landesgesetze müssen so gestaltet werden, dass Bauen grundsätzlich als Schwammstadt zur Pflicht wird! Das ist wichtig für den Hochwasserschutz. Aus den Hochwassern 2016 hat die Landesregierung nicht die notwendigen Konsequenzen gezogen. Eine Katastrophe bei Hochwasser vor dem Hintergrund undichter Kanälen bspw. bei uns in Rhede. Da ist das Handeln der Stadt Borken ein Vorbild.

Im STEK Rhede heißt es, bis 2035 sollen 30ha Bauland und 30ha Gewerbefläche geschaffen werden. Aber schaffen unsere Gewässer – also die Bocholter Aa und ihre Nebenarme und Bäche – den Abtransport des Wassers bei immer stärker werdenden Niederschlägen, verursacht durch den Klimawandel? Haben wir an den Wasserwerken genügend Frischwasser, wenn alles Wasser in den Flüssen abfließt und nicht versickert?

Daneben setze ich mich ein für eine Verbesserung im ÖPNV und möchte den Ausbau von  Radwegen vorantreiben. Ich schlage vor, eine Bahnlinie entlang der B67 n prüfen. Es kann bei der Bahn nicht allein um Betriebswirtschaft gehen, wie im Gutachten zur Reaktivierung der Bahnlinie Bocholt-Coesfeld geschrieben. Nach diesem Grundsatz hätte so manche Straße nicht gebaut werden dürfen.

Die Radwege sind im Zustand ähnlich schlecht wie die Brücken bei uns in NRW, viele Wege sind in einem sehr schlechten Zustand. Auch ein Versäumnis der CDU, diesmal sogar persönlich unseres Ministerpräsidenten, als jahrelang verantwortlichem Ressortchef.

Diese und viele andere Punkte aus der Landespolitik, die aber auch jeden von uns hier vor Ort treffen, haben mich motiviert, im Wahlkreis Borken I – also in Rhede, Borken, Bocholt und Isselburg –  als Landtagskandidat der Grünen anzutreten und zu versuchen über die Mehrheit der Stimmen das Direktmandat zu gewinnen.

Gemeinsam mit unserer Familie bewirtschaften wir knapp 20 Jahre den Biohof Rülfing in Rhede Krommert nach dem Bioland Kreislaufprinzip. Im Einklang mit der Natur erzeugen wir qualitativ hochwertige Lebensmittel auch weil die übermäßig intensive Bewirtschaftung im landwirtschaftlich geprägten Münsterland für uns so nicht mehr in Frage kam. 

In der Folge wurde ich Bundesvorsitzender der Deutschen Bioschweinehaltervereinigung. Hier ist es seit nunmehr 12 Jahren gelungen, eine ununterbrochene Wertschöpfungskette zu gewährleisten. Darauf bin ich sehr stolz: Verbraucher, Handel und wir Erzeuger profitieren von einem, ökologisch und tierschutzgerechten Lebensmittel. Nach dem Einstieg unseres Sohnes Bernhard auf unserem Hof engagiere ich mich nun wieder verstärkt im Rat der Stadt Rhede und als stellvertretender Vorsitzender des Umweltausschusses im Kreistag.

Ich verfüge durch meine Vita Lebenserfahrung, das in vielen Bereichen, wir haben den Hof beispielhaft umgebaut, mein Jahrelanges Engagement im Ehrenamt, haben mir viele vorhandenen Defizite aufgezeigt. Ich möchte dieses Wissen zum Wohle von uns  Bürger* innen in NRW in den Landtag einbringen und so viel wie möglich verbessern.