Auch in diesem Jahr findet am 25.11. wieder der Tag gegen Gewalt an Frauen statt. Leider ist dieser Aktionstag immer noch dringend nötig. Jeden Tag versucht in unserem Land ein Mann, seine Partnerin zu töten, an jedem dritten Tag gelingt der Versuch. Diese Femizide – Morde an Frauen aufgrund ihres Geschlechts – müssen als solche benannt werden und angemessen verfolgt und bestraft werden. Mindestens genauso wichtig ist es aber, die Ursachen für Gewalt gegen Frauen in unserer Gesellschaft zu analysieren und ihnen wirksam entgegen zu treten. Das beginnt damit, dass wir Morde an Lebenspartnerinnen und geschlechtsspezifische Gewalt beim Namen nennen. Begriffe wie „Beziehungstat“ oder „Eifersuchtsdrama“ verharmlosen die Tat, verschleiern das Leid der Opfer und dienen der Entschuldung der Täter.
„Am internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen gilt unsere Solidarität allen, die sich überall auf der Welt für gleiche Rechte und gegen Gewalt einsetzen. Opfer von Gewalt brauchen unsere volle Unterstützung. Gewalt gegen Frauen ist keine Privatsache, sondern strukturelles Unrecht, gegen das wir uns gemeinsam mit ganzer Kraft stellen,” sagt Daniela Kersting, stv. Fraktionsvorsitzende der Grünen im Borkener Kreistag. Es ist die Aufgabe des Staates, Bürger*innen vor geschlechts-spezifischer Gewalt zu schützen. Dazu gehören unter anderem Präventionsprogramme an Schulen, auch für Männer, ein gut aufgestelltes Netzwerk an Frauenhäusern sowie Beratungs- und Interventionsstellen, und eine Sensibilisierung der Justiz in diesem Bereich durch Schulungen für Richter*innen und Polizist*innen.
Im Jahr 2019 wurden laut Bundeskriminalamt 122 Frauen Opfer eines Femizids, im Jahr 2020 ist diese Zahl bereits Ende August überschritten worden. Im Jahr 2019 wurden mehr als 114.000 Frauen in Deutschland Opfer von häuslicher Gewalt, Bedrohungen oder Nötigungen durch ihre Partner oder Ex-Partner. Expert*innen befürchten, dass seit Beginn der Corona-Pandemie häusliche Gewalt noch einmal stark zugenommen hat und gleichzeitig unsichtbarer geworden ist. Durch die Kontaktbeschränkungen bekomme das soziale Umfeld der misshandelten Menschen weniger davon mit. Auch steigen aufgrund der Pandemie Existenzängste und damit der emotionale Druck. Dieser könne zu Gewalt führen.
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