Erneute Verzögerung bei Bahnreaktivierung: NWL verschleppt die Verkehrswende im Kreis Borken

Die Kreistagsfraktionen der SPD und der Grünen sind entsetzt über die Berichterstattung des NWL aus der Sitzung des Ausschuss Verkehr und Bauen vom vergangenen Montag. Alles wird verschoben und die Verkehrswende im Westmünsterland gleich mit.

Kreis Borken. Der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) dessen Aufgabe die Organisation des regionalen Bahnverkehrs in Westfalen-Lippe ist, hat gegenüber dem Borkener Kreistag jetzt einräumen müssen, dass sich die Pläne zur Reaktivierung der Bahnstrecke von Bocholt über Borken nach Coesfeld und weiter nach Münster erneut verzögern. „Es ist schlichtweg inakzeptabel, dass die Machbarkeitsstudie zur Bahnstrecke zum mittlerweile vieren Mal verschoben wird,“ kritisiert der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Daniel Höschler. Mit den fortlaufenden Verzögerungen werde gezielt die Verkehrswende in immer weitere Ferne verschoben. „Ein absoluter Skandal,“ findet Höschler.

Vera Timotijević, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen, betont, dass die „Salamitaktik bei schlechten Nachrichten seitens des NWL langsam unerträglich werde. Nachdem die dringend notwendige Machbarkeitsstudie, an der die gesamte Förderfähigkeit der Bahnstrecke hängt im vergangenen Jahr auf dem Schreibtisch des Geschäftsführers vergessen wurde, wird nun erneut Zeit verschenkt. Deutlicher kann man den Menschen in Bocholt, Rhede und Borken kaum zeigen, dass ihre Interessen keine Rolle spielen.“ Passend dazu hatte die Westfälische Hochschule erst in dieser Woche eine Studie vorgestellt, der zufolge die Studierenden die Anbindung der Uni in Bocholt an Bus und Bahn als besonders schlecht bewerten. „Es wird Zeit, dass sich hier was ändert,“ so Timotijević

SPD und Grüne kritisieren, dass Kreisverwaltung und CDU kein Interesse erkennen lassen, mehr Druck auf den NWL zu machen, endlich mehr Tempo in die Planungen zu bringen. „Im Gegenteil auch alle anderen Planungen zu Stärkung oder Ausbau der Schiene im Kreis Borken hinken den Zeitplänen teilweise massiv hinterher.“ Der Kreis Borken laufe immer mehr Gefahr beim Projekt S-Bahn Münsterland der große Verlierer zu werden an dem „im wahrsten Sinne des Wortes alle Züge vorbeifahren. Gerade bei den langen Vorlaufzeiten für den Bau von Bahnstrecken müssen wir endlich anfangen zu handeln!“

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