Die Auswirkungen des Klimawandels sind auch im Westmünsterland immer deutlicher zu spüren. Die heißen und trockenen Sommer der letzten Jahre haben sind ein Beleg dafür. Im vergangenen Jahr musste der Kreis Borken sogar die Entnahme von Wasser aus Oberflächengewässern verbeten. Gleichzeitig treten zunehmend häufiger Starkregenereignisse auf, die das öffentliche Abwassernetz überlasten. Eine optimale Reaktion darauf ist ein Vorgehen nach dem „Schwammstadt“-Prinzip, das mancherorts bereits erfolgreich angewandt wird. Anstatt Regenwasser abzuleiten, wird es dort zwischengespeichert, wo es niederfällt. „Dazu braucht es möglichst viele Grünflächen, auf denen das Wasser versickern kann,“ sagt Monika Logermann, Fraktionsvorsitzende der Grünen Faktion im Rekener Gemeinderat. „Dach- und Fassadenbegrünungen an Gebäuden können hier einen Beitrag leisten. Der Vorteil der Schwammstadt liegt in ihrem gesamtheitlichen Ansatz. Sie führt zu einem Synergieeffekt zwischen naturnahem Regenwassermanagement und Hitzevorsorge. Auf den Flächen, wo das Wasser versickert, werden Bäume und andere Pflanzen auf direktem Wege mit Wasser versorgt. Da ein Teil des Wassers verdunstet, findet obendrein eine Kühlung des Stadtklimas statt. Eine langsame Versickerung hilft zudem, den Grundwasserspiegel und damit die Trinkwasserversorgung zu stabilisieren.“
Neben Grünflächen sind auch Regenrückhaltebecken, Rigolen, Zisternen und Regentonnen geeignet, um das Wasser lokal zwischenzuspeichern. Sie fangen Regenwasser auf, speichern es vorübergehend, damit es dann kontrolliert abgeleitet wird. „Ein Regenrückhaltebecken kann unterschiedlich konzipiert sein. In der Regel wird das Wasser gesammelt und gedrosselt der Kanalisation zugeführt. Das gesammelte Wasser kann jedoch auch zur Bewässerung von Grünanlagen dienen, als Versickerungsmulde gebaut sein oder das Wasser vor Ort verrieseln lassen. Da auch in Reken der Grundwasserspiegel in den letzten Jahren gesunken ist, muss besonders darauf geachtet werden, dass dem Boden Wasser zugeführt wird und es nicht großflächig über die Kanalisation abgeleitet wird,“ erläutert Monika Logermann.
Vor diesem Hintergrund hat sich Monika Logermann an den Bürgermeister von Reken um Auskunft gebeten, wie viele Rückhaltebecken gibt es aktuell in Reken gibt und wie diese konzipiert sind – also ob sie als Versickerungsmulden gebaut wurden, ob das Wasser vor Ort verrieselt werden kann oder kontrolliert in die Kanalisation abgeleitet wird. Die Grüne Fraktion will zudem erfahren, ob bei neu zu bauenden Regenrückhaltebecken darauf geachtet wird, dass das Wasser vor Ort verrieselt oder versickert werden kann und ob bestehenden Regenrückhaltebecken, die das Regenwasser kontrolliert der Kanalisation zuführen, so umgebaut werden können, dass auch hier das Wasser vor Ort bleibt.
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