Grüne fragen nach Wasserentnahmen für landwirtschaftliche Flächen

Mit einer umfangreichen Anfrage im Ausschuss für Natur, Umwelt, Landwirtschaft und Klimaschutz des Kreises Borken will die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen die Wasserpolitik diskutieren. „Dem Kreis Borken obliegt als Unterer Wasserbehörde nahezu der gesamte Gesetzesvollzug in diesem Bereich – angefangen von der EU-Wasserrahmenrichtlinie, dem Wasserhaushaltsgesetz des Bundes bis zum Landeswassergesetz“, sagt Jens Steiner, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Kreistag. „Jahrelang wurde davon ausgegangen, dass Deutschland über ausreichende Wassermengen verfüge. Das hat sich grundlegend verändert: Ein Rekordsommer jagt derzeit den nächsten und sinkende Wasserpegel sind seit nunmehr Jahren aus den Schlagzeilen in den Sommermonaten nicht mehr wegzudenken.“

Eine Entnahme von Grundwassers ist stets mit Pegelabsenkungen verbunden. Während bei Einzelbrunnen ein sog. lokal begrenzter Absenktrichter entsteht, liegt bei Brunnengalerien eine großflächige Grundwasserabsenkung vor. „Handlungsmöglichkeiten hat der Kreis Borken als Untere Wasserbehörde viele: als Genehmigungsbehörde für Wasserentnahmen, bei den Vorgaben für die Entwässerungen der Wasser- und Bodenverbände, bei der Initiierung von Projekten zur natürlichen Gestaltung von Gewässern und vielem mehr“, sagt Heinrich Rülfing, stellvertretender Vorsitzender des Ausschuss für Natur, Umwelt, Landwirtschaft und Klimaschutz des Kreises Borken.

Die Jahre mit spürbar langen Trockenperioden häufen sich ebenso wie Starkniederschlagsereignisse, zugleich werden die zeitlichen Abstände dieser Extreme geringer. Als Folge der extremen Trockenheit, verbunden mit einem stark erhöhten Wasserbedarf der Bevölkerung in den Sommermonaten, treten inzwischen immer mehr Probleme rund ums Wasser auf: Die Landwirtschaft leidet unter der Dürre, die Wasserversorgung muss häufiger rationiert und eingeschränkt werden und wassergebundene Lebensräume sind gefährdet. Nicht zuletzt ist das zur Verfügung stehende Wasser oft auch qualitativ belastet – sei es durch Medikamenten- und Pestizidrückstände, durch Nitrat oder Mikroplastik. Vor Kurzem hat auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) auf die künftigen negativen Auswirkungen des Klimawandels hingewiesen und entsprechende Maßnahmen zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung angeregt.

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